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Hermann Gutmann Werke

Firma übernommen, Arbeitsplätze geschaffen

Die Hermann Gutmann Werke in Weißenburg haben die Firma Nordalu Wernal in Neumünster in Schleswig-Holstein übernommen. Nordalu ist nach eigenen Angaben Marktführer in Deutschland bei Profilen für Duschkabinen. Außerdem ist das Unternehmen, das Gutmann aus der Insolvenz heraus übernimmt, Zulieferer für die Automobilindustrie und fertigt beispielsweise Überrollbügel für Cabrios, Lenksäulenverstellungen oder Rahmen für Autotüren. Damit stellt Nordalu nach Aussage der HGW-Geschäftsführer Dr. Wolfram Kopperschläger und Alexandros Beis „eine gute Ergänzung“ für die Gutmann-Gruppe dar. Trotz des laufenden Insolvenzverfahrens erwirtschafteten die 220 Mitarbeiter der Nordalu im vergangenen Jahr einen Umsatz von 40 Mio. Euro. Kopperschläger: „Die haben sich trotz der Insolvenz gut entwickelt.“

Zur Gutmann-Gruppe gehören neben der Gutmann AG mit dem Stammsitz in Weißenburg und dem Werk in Brehna bei Leipzig auch die Gutmann Aluminium Draht GmbH in Weißenburg und die Gartner Extrusion GmbH in Gundelfingen. Mit der Nordalu GmbH, wie die Firma künftig nur noch heißen wird, will Gutmann in neue Produktionsbereiche und neue Märkte vordringen. Das Geschäftsjahr 2007 startete Gutmann mit dem erfolgreichsten Quartal in der Unternehmensgeschichte. Zum Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr erklärte Beis: „Eine sechsstellige Summe wäre deutlich zu niedrig angesetzt.“

Das war nicht immer so. Ende der 90er-Jahre war es um die Hermann Gutmann Werke nicht gut bestellt. Doch dann stieg 2002 die griechische Alco Hellas AG ein. Dringend notwendige Investitionen wurden getätigt, unrentable Produkte flogen aus dem Sortiment und die Weichen wurden gestellt, um die Wertschöpfung in Weißenburg zu erhöhen.

Heute erzielt die Gutmann-Gruppe mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Tendenz steigend. In der boomenden Golfregion hat Gutmann mit seinen Fassadensystemen einen Fuß in der Tür, in den USA wurde vor kurzem ein Vertriebsbüro eingerichtet. Die Amerikaner achten zunehmend auf Wärmedämmung und Dichtigkeit und setzen dabei gerne auf deutsche Qualität, so die Beobachtung. Derzeit wird noch in Deutschland gefertigt, doch mittelfristig ist angedacht, entweder eine eigene Produktionsstätte zu schaffen oder ein Joint-Venture mit einem bestehenden Unternehmen einzugehen.

Die Zahl der Mitarbeiter in Weißenburg stieg im vergangenen Jahr um etwa 25. Somit zählt die Belegschaft der AG (in Weißenburg und Brehna) nun rund 610 Beschäftigte. Hinzu kommen gut 80 Mitarbeiter bei der Draht GmbH in Weißenburg und 300 bei Gartner in Gundelfingen. Mit der Übernahme der Nordalu wächst die Belegschaft nun um weitere 220 Mitarbeiter.

Doch trotz aller Auslandsaktivitäten, eines ist für Alexandros Beis klar: „Unser Herz schlägt in Weißenburg.“ Hier wird heuer auch das 70-jährige Firmenbestehen begangen: Am Samstag, 7. Juli wird mit Mitarbeitern, Angehörigen und Freunden das Jubiläum gefeiert.

Autor/in: 
mau.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2007, Seite 64

 
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