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Geobra Brandstätter

Playmobil wächst zweistellig

Der Gesamtumsatz der Brandstätter-Gruppe, Zirndorf, wuchs 2007 um 14 Prozent auf 459 Mio. Euro. Den größten Anteil daran hatte die Marke Playmobil, die weltweit um 12,5 Prozent auf 427 Mio. Euro zulegte. Der Bereich Lechuza-Pflanzgefäße wuchs um 79 Prozent auf 22 Mio. Euro, die Besucherzahl im Playmobil-FunPark Zirndorf blieb mit ca. 700 000 im Vergleich zum Vorjahr stabil. Der Spielwarenhersteller konnte damit innerhalb von zehn Jahren die Gesamterlöse nahezu verdoppeln.

Das Familienunternehmen setzt auf Produktqualität "Made in Europe". Es reiche nicht, Produktsicherheit nur während des Herstellungsprozesses zu kontrollieren, erklärte Andrea Schauer, in der Geschäftsführung für Entwicklung, Marketing und Vertrieb zuständig. Playmobil verfüge über eine Entwicklungsabteilung mit über 60 Designern, Formgebern und Mustermachern sowie etwa 130 Spezialisten im Bereich Konstruktion/Formenbau. Bis zur Marktreife eines Playmobil-Produktes würden ca. drei Jahre vergehen. Ein wichtiges Kriterium sei auch die hohe Qualität der verwendeten Rohstoffe. Diese würden außer durch die interne Qualitätssicherung durch zertifizierte externe Prüflabors kontrolliert. Auch die fertigen Serienprodukte würden nochmals durch ein unabhängiges Prüfinstitut (LGA) überprüft.

Insgesamt wird das Spielsystem Playmobil in rund 70 Ländern vermarktet, der Auslandsanteil liegt bei 64 Prozent. Auf den ausländischen Märkten erzielte die Marke ein durchschnittliches Plus von 17 Prozent. Erstmals stiegen die Erlöse aller elf Vertriebsgesellschaften; Playmobil France ist weiterhin mit Abstand die umsatzstärkste Vertriebstochter.

Weltweit sind für die Brandstätter-Gruppe 2 861 Mitarbeiter tätig, 140 Personen mehr als im Vorjahr. In Deutschland standen 2007 insgesamt 1 522 Mitarbeiter auf den Lohn- und Gehaltslisten, wie der kaufmännische Geschäftsführer Dr. Franz Höhe berichtete. Durch die Einführung eines Fünf-Schicht-Systems in Dietenhofen sollen dort mindestens 100 weitere Stellen geschaffen werden.

Das Auslandsengagement in den maßgeblichen Zentren Osteuropas wurde 2007 weiter ausgebaut. Hier sei ebenso wie in China Geduld angesagt, so Andrea Schauer. Playmobil sei mittlerweile in 15 Verkaufsstellen in den Zentren Shanghai, Peking und Nanjing vertreten, bis zum Jahresende 2008 sollen es 40 sein. Die Warenversorgung sei mühsam. Grund sind die zahlreichen Verwaltungsvorschriften einschließlich der erforderlichen Zertifikate für die Vermarktung von Spielwaren in China.

"Die vier Produktionsbetriebe in Europa sind der Joker und Garant für Qualität und Sicherheit von Playmobil-Spielzeug", hob Schauer hervor. Durch hohe Investitionen in die Optimierung der Betriebsabläufe und weitgehende Automatisierung seien sie in der Lage, effektiv und profitabel zu produzieren. Der deutsche Produktionsstandort Dietenhofen bewältige ca. 60 Prozent der Playmobil-Produktion und sei auch für den weltweiten Versand zuständig. In der Montagefabrik in Tschechien sind Mitarbeiter mit der Fertigung von Vorbeuteln und Baugruppen beschäftigt. Im Werk Malta wurden 2007 rund 100 Mio. Playmobil-Figuren in ca. 600 Varianten produziert. Im Werk Spanien liegt der Schwerpunkt bei Fertigartikeln für den weltweiten Bedarf sowie Beuteln, Bündeln und Baugruppen für die anderen Fertigungsstätten.

Die Pflanzgefäße der jungen Marke Lechuza werden in über 65 Länder weltweit exportiert. Das im Bau befindliche Lechuza-Werk in Dietenhofen wird im Sommer 2008 seinen Betrieb aufnehmen, insgesamt werden 26 Mio. Euro in die Erweiterung dieser Produktion am deutschen Standort investiert. Nach Fertigstellung wird das Werk annähernd zwei Mio. Pflanzgefäße produzieren und damit den Umsatz erneut um ca. 50 Prozent steigern können.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2008, Seite 62

 
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