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Spielwarenmesse

Internationales Schaufenster der Branche

Endspurt bei der Spielwarenmesse: In vier Wochen startet als größtes Spielzimmer der Welt die Spielwarenmesse International Toy Fair vom 4. bis 9. Februar 2010 im Nürnberger Messezentrum. Mit rund 2 700 Ausstellern ist das Messeareal wie in den Vorjahren bis in den letzten Winkel ausgebucht. Überraschenderweise war trotz schwerer Finanz- und Wirtschaftskrise schon vor einem halben Jahr – und damit früher als im Vorjahr – die gesamte Standfläche vergeben.

Für den Chef der Nürnberger Spielwarenmesse, Ernst Kick, ist es allerdings keine große Überraschung: Man habe früh die Vertriebsaktivitäten rund um den Globus erfolgreich verstärkt. Außerdem sei die Spielwarenmesse nach wie vor der unangefochtene Treffpunkt der internationalen Branche. „Die Leitfunktion in schwierigen Zeiten“ führe dazu, dass eher zweitrangige Engagements gestrichen würden. Außerdem sei der Handel optimistisch, Umsatz und Lagerbestand gäben keinen Grund zur Klage. Daher erwartet Kick auch bei den Besucherzahlen „mindestens ein Ergebnis auf Höhe des Vorjahres“ mit 75 000 Facheinkäufern aus der ganzen Welt. Auch wenn es auf Ausstellerseite in manchen Branchen ein „Kommen und Gehen“ gebe, versuchen viele Unternehmen, auf der Messe „neue Marktpotenziale zu gewinnen“. Kick erinnert aber auch daran, dass es nach wie vor Hersteller und Anbieter gebe, die „sehr erfolgreich“ sind. Ein Erfolgsbaustein sieht der Messemann im raschen Produktwandel, mit dem besser auf die Kauflust der Kunden reagiert werde.

Erstmals wird auf dem 61. Messetreff der erste Internationale Spielwarenkongress durchgeführt. „Wir sind der Mediator der Branche“, begründet der Messemanager. Der inhaltlich zweigeteilte Kongress widmet sich einerseits dem Handel. An den letzten beiden Messetagen dreht sich hier alles um Ladengestaltung, erfolgreiche Maßnahmen zur Verkaufsförderung und zur ertragorientierten Sortimentsgestaltung. Der zweite Kongressteil für die Industrie widmet sich einem der wichtigsten Branchenthemen der letzten Jahre, der Spielwarensicherheit. Am letzten Messetag werde u.a. Luis Montoya, Chef der EU-Einheit Internationale regulatorische Übereinkommen und Spielzeugsicherheit, das Reizthema „Die neue EU-Richtlinie – was steckt wirklich dahinter?“ erläutern. Der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie wird die wichtigsten Tipps zu Warnhinweisen zusammenfassen, zudem gibt es Praxistipps für den Markteintritt in den USA und China. Außerdem können vor Ort Spielwaren auf Schwermetalle getestet werden. Im letzten Jahr hat allein eine Veranstaltung zur Sicherheit von Spielwaren 120 Teilnehmer angelockt – Kick erwartet in vier Wochen mindestens die doppelte Zahl – zumal er zumindest für dieses Zeitfenster ein gutes Paket mit der Hotellerie geschnürt habe.

Ebenfalls zum ersten Mal wird die Zukunftskonferenz „Building Our Future Toy Conference“ durchgeführt. Bei diesem Trendmeeting diskutieren 25 internationale Vordenker und Experten, wohin Spielwarenindustrie und -handel sich in den kommenden drei Jahren entwickeln werden. Durch den Entwurf der künftigen Szenarien, insbesondere mit Blick auf die virtuellen Welten, wollen sie die Branche dabei unterstützen, voraussehbare Veränderungen bei ihren strategischen Planungen zu berücksichtigen. „Unsere Konferenzteilnehmer haben Gelegenheit, die Zukunft des Spielens zu formen”, sagt Richard Gottlieb, President of USA Toy Experts und ein international bekannter Kommentator der Spielwarenbranche.

Der Veranstalter der Spielwarenmesse wird auch wieder das Messeevent gemeinsam mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken unter der Überschrift „Enjoy Toy Fair City“ in der Nürnberger Altstadt platzieren. Zur Messezeit ist der Handel wieder aufgerufen, sich der Erlebniswelt Spielzeug in Schaufenster und Sortiment zu widmen. Aus den Erfahrungen im letzten Jahr weiß Kick, dass Händler teils ein Umsatzplus von 20 Prozent verbuchen konnten. Außerdem wetteifern neun Bars um die Auszeichnung „Toy Cocktail 2010“. Kick ruft die Wirtschaft auf, sich in der „sauren Gurkenzeit von Weihnachten bis zum Frühjahr“ dieses Event mit eigenen Beiträgen zu erschließen.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2010, Seite 38

 
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