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GSS Grundig Sat Systems

Sat-Spezialist sorgt für klares Bild

Das Jahr 2009 war für die GSS Grundig Sat Systems GmbH in Nürnberg das zweitbeste der Firmengeschichte. Trotz der Wirtschaftskrise gab es keine Entlassungen und keine Kurzarbeit, so Fred Hübner, Sprecher der Geschäftsführung. Vielmehr sei der Umsatz um zwölf Prozent auf 16 Mio. Euro gestiegen.

Hübner war früher bei Grundig tätig und hatte 2004 mit zwei Kollegen den Bereich Kopfstationen des niedergehenden Elektrokonzerns als Management Buy Out gekauft. GSS ist das einzige Grundig-Nachfolgeunternehmen, das noch auf dem riesigen Areal in Nürnberg-Langwasser produziert. Stolz ist Hübner darauf, dass die 89 Mitarbeiter, die vor fünfeinhalb Jahren übernommen wurden, „alle noch an Bord“ sind. Denn manch einer hatte dem Unternehmen bei der Gründung nur eine Überlebensdauer von drei Monaten prophezeit.

Das Spektrum des Vollsortimenters mit eigener Produktion deckt den gesamten Bedarf rund um den Satelliten-Empfang ab. Das Kerngeschäft bilden Kopfstationen für (TV- und Radio-)Mehrteilnehmeranlagen, die sämtliche im Netz verfügbaren Signale für eine Empfängergruppe (z.B. in Hotels, Krankenhäusern oder Wohnanlagen) in das Breitbandkabelnetz einspeisen und auf diese Weise zwischen 50 und mehrere tausend Fernsehteilnehmer versorgen. Um stetig Innovationen anbieten zu können, arbeitet ein Viertel der Mannschaft in der Produktentwicklung. Jüngster Coup der Tüftler: Eine Kopfstations-Kassette – ein Bauteil, das den Empfang der Fernsehsignale und die verfügbaren Kanäle bestimmt und das vier verschlüsselte Antennensignale auf einmal verarbeiten kann.

Jeder zweite Euro wird mittlerweile im Ausland verdient. Dort helfen der Name Grundig und das Prädikat „Made in Germany“, berichtet Hübner mit Blick auf das Geschäft in Hongkong, Argentinien, Südafrika und Kuwait. Rund 45 000 Kopfstationen mit rund 400  000 Kassetten befinden sich derzeit im Markt. GSS deckt jeweils Beratung, Planung, schlüsselfertige Installation und Schulung der Betreiber ab. Weil 300 000 analoge Kassetten wegen der Einführung des hoch auflösenden Fernsehstandards HDTV ausgetauscht werden müssen, rechnet Hübner für die nächsten Jahre mit einem guten Geschäft. Zudem hofft er auf Unterstützung durch die Verbraucher: Denn sie stellen nach dem Kauf eines HDTV-Fernsehers oft fest, dass das Bild schlechter ist als vorher, und drängen dann ihre Vermieter, die Technik anzupassen.

Hübner rechnet im laufenden Jahr mit einem erneuten zweistelligen Umsatzplus und will 2012 die 20 Mio. Euro-Umsatzgrenze überspringen. Und auch der Ertrag wird wie in den vorangegangenen Jahren wieder sehr zufriedenstellend ausfallen.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2010, Seite 72

 
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