Welche Daten müssen Unternehmer künftig elektronisch an das Finanzamt übermitteln?
In erster Linie geht es um Daten aus der betrieblichen Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und aus der Handelsbilanz. Zudem soll die Überleitungsrechnung zur Steuerbilanz übertragen werden.
In welcher Form soll die Übermittlung geschehen?
Das Bundesfinanzministerium plant, dass für die Übermittlung des Datensatzes der XBRL-Standard zu verwenden ist. XBRL steht für „eXtensible Business Reporting Language“. Das ist eine auf XML basierende Sprache, mit der international elektronische Dokumente der Finanzberichterstattung (z.B. Jahresabschlüsse) erstellt werden. Daher müssen Unternehmer ihre IT-Systeme anpassen. Eine Standardlösung wie bei der elektronischen Steuererklärung „Elster“ ist angesichts der oft sehr individuell gestalteten Buchungssysteme laut Experten hier nicht zu erwarten.
Welche Rolle spielt die Taxonomie?
Das Ministerium gibt das Klassifikationsschema (Taxonomie) für diese Datensätze vor. Dabei handelt es sich um eine Art Kontenrahmen, der vom Ministerium vorgeschrieben wird. Daraus geht dann hervor, welche Konten die Firmen elektronisch an das Finanzamt übermitteln müssen. Die Gliederungstiefe der zu übermittelnden Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) wird bis ins kleinste Detail vorgegeben. Derzeit steht vor allem der Vorschlag zur Taxonomie in der Kritik, den das Bundesfinanzministerium im August 2010 veröffentlicht hat.
Ab wann und für wen gelten die neuen Vorschriften?
Voraussichtlich erstmals für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2011 beginnen. Die Regelung war ursprünglich schon für Wirtschaftsjahre geplant, die nach dem 31. Dezember 2010 starten. Sie wurde mittlerweile auf das Drängen der Wirtschaft hin um ein Jahr verschoben. Bis Jahresmitte läuft noch ein Pilotversuch zur E-Bilanz. Möglicherweise können sich dadurch noch weitere Änderungen und Verschiebungen ergeben. Betroffen sind alle bilanzierenden Unternehmen hierzulande, Ausnahmen soll es nur in Härtefällen geben.
Wo kann man sich informieren?
Grundlegende Informationen sind auf den Internet-Seiten www.bundesfinanz ministerium.de und www.esteuer.de zu finden.
Einen interessanten Leitfaden und aufschlussreiches Material zur E-Bilanz bietet das Bayerische Landesamt für Steuern in München auf seinen Internet-Seiten unter www.esteuer.de/schnittstellen.php.
