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Nürnberg Convention

Tagen in Franken

Nürnberg Convention © Thomas Tjiang

Fünf Jahre Nürnberg Convention: Jan Gerrit Ebener (Geschäftsführung NürnbergMesse), Yvonne Coulin (Congress- und Tourismuszentrale Nürnberg), Dr. Roland Fleck (Geschäftsführer NürnbergMesse Group) und Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas (v. l.).

Seit fünf Jahren wird Nürnberg als Standort für Kongresse und Tagungen erfolgreich vermarktet.

Das Messezentrum Nürnberg wird auch im Jahr 2017 seinem Ruf als einer der führenden Messestandorte in Europa gerecht. Die NürnbergMesse und weitere Veranstalter organisieren in diesem Jahr rund 40 Messen. Unter dem Dach der Nürnberg Convention vermarktet die NürnbergMesse zudem gemeinsam mit der Nürnberger Congress- und Tourismuszentrale CTZ die Noris als Kongress- und Tagungsdestination. Die Zusammenarbeit bei Tagungsräumen, Event-Locations und ganzen Kongresspaketen besteht bereits seit fünf Jahren. Aus Sicht von NürnbergMesse-Geschäftsführer Dr. Roland Fleck hat sich das gemeinsame Marketing bereits ausgezahlt. „Wir haben mehr Tagungen und mehr Teilnehmer.“

Im Jahr 2009 fanden in Nürnberg 26 000 Tagungen, Kongresse und Spezialveranstaltungen mit insgesamt 1,3 Mio. Teilnehmern statt. Im vergangenen Jahr waren es 33 000 Veranstaltungen mit 1,8 Mio. Gästen. „Nürnberg hat Erstliga-Anspruch“, sagte Fleck mit Blick auf den Zusammenhang zwischen professioneller Akquise und den deutlichen Zuwächsen. Die Zahlen stammen aus dem Meeting- und Eventbarometer des Europäischen Instituts für Tagungswirtschaft EITW, das für 2015 bundesweit 3,06 Mio. Veranstaltungen mit stattlichen 393 Mio. Teilnehmern ausweist. Darin sind alle Veranstaltungen in Kongresszentren, Sportarenen und Bürgerhäusern erfasst, dazu kommen Tagungshotels und Event-Locations wie Burgen, Museen, Fabrikhallen oder auch Hochschulen.

Anders als reine Städtetouristen tragen die Teilnehmer an Kongressen im NCC-Tagungscenter der NürnbergMesse mit durchschnittlich 620 Euro pro Kopf und Tag wesentlich zu den Kaufkrafteffekten in Stadt und Land bei. In den letzten fünf Jahren hat das Convention Center der Messe 80 neue Veranstaltungen hinzugewonnen. Aber auch weitere 80 Veranstaltungsstätten in der Stadt, allen voran die Tagungshotels, sind immer besser gefüllt. Zusätzlich wünschen sich Kongressgäste zunehmend abends Events etwa auf der Kaiserburg, im Germanischen Nationalmuseum oder inmitten der Oldtimer des historischen Ofenwerks.

Die Kooperation von Stadtverwaltung, CTZ, Messe und Hotels geht auf eine Kongressinitiative im Jahr 2003 zurück und wurde von Fleck, damals als Nürnberger Wirtschaftsreferent, auf den Weg gebracht. Heute bilanziert sein Nachfolger Dr. Michael Fraas zufrieden: „Die Nürnberger Tagungsindustrie sichert Arbeitsplätze und trägt zur ökonomischen Zukunftssicherung bei.“ Er sieht gerade bei neuen Kongressen, die sich an den regionalen Kompetenzfeldern orientieren, noch viel Potenzial. Dazu zählt beispielsweise die Energiekonferenz iSEneC, die sich mit nachhaltigen Energiekonzepten beschäftigt.

Der Schulterschluss der Beteiligten, der für andere Kommunen als Vorbild diente, habe auch dafür gesorgt, dass der Kongress- und Tagungsort Nürnberg bundesweit „unter den Top Ten der Kongressdestinationen“ zu finden sei, so CTZ-Chefin Yvonne Coulin. Die wachsende Hotellerie komme dabei auch auf ihre Kosten. Zwei von drei Veranstaltungen finden in den Tagungshotels statt, die so zugleich zu einer besseren Auslastung kommen. Die Zahl der Betten in der Hotellerie ist in den letzten sechs Jahren um rund 17 Prozent auf gut 17 500 gestiegen. Zwei weitere Hotels in exponierter Nähe zum Hauptbahnhof sind bereits in Planung

Um national und international neue Veranstaltungen zu gewinnen, nimmt das Convention Büro jährlich gut 100 000 Euro in die Hand, um sich im In- und Ausland als attraktive Destination zu präsentieren. Als Herzstück gilt allerdings das Büro selbst, so Jan Gerrit Ebener, der als Geschäftsführungsmitglied der NürnbergMesse für das Kongressgeschäft zuständig ist. Dort bekommen Planer Infos aus einer Hand, als Standard gilt eine Rückmeldung innerhalb von 24 Stunden. Dort werden für die Wünsche ein Veranstaltungskonzept mit Rahmenprogramm erarbeitet.

Als Schwachpunkt bleibt allerdings die fehlende Kongresseinheit für 500 bis 1 000 Teilnehmer. In diesem Segment muss Nürnberg Interessenten immer wieder eine Absage erteilen. Um die Idee eines Tagungscenters direkt am Nürnberger Flughafen ist es wieder ruhig geworden. 2013 wurde der Bau noch im 20-Punkte-Plan zur Sanierung des Airports genannt. Fleck bekräftigte jetzt noch einmal, dass die NürnbergMesse nach wie vor bereit sei, diesen Tagungskomplex zu betreiben. „Das bleibt sicherlich auf der Agenda“, richtet er seinen Wunsch an seinen Amtsnachfolger Fraas. Für die Zukunft zeigt sich die Nürnberg Convention zuversichtlich. Ein wichtiger Nebeneffekt der wachsenden Zahl der Veranstaltungen ist die imagebildende Wirkung von Kongressen für die Stadt und ihre Tagungsbranche. Je mehr Kongresse stattfinden, umso mehr nationale und internationale Kongressplaner werden auf den Standort aufmerksam und berücksichtigen ihn bei künftigen Anfragen.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2017, Seite 110

 
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