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City-Logistik

Waren kommen per Rad

05_Testfahrt_Bring_S_Himmel Foto-TH Markus Seidenkranz © TH Markus Seidenkranz

Forschungsprojekt der TH Nürnberg: Lastenfahrräder könnten einen Teil des Lieferverkehrs in der City übernehmen.

Konzepte für eine nachhaltige City-Logistik entwickelt das Forschungsteam „PedeListics“ an der Technischen Hochschule Nürnberg. Ein Forschungsschwerpunkt sind Lastenfahrräder, die zunehmend bei der Zustellung von Waren auf der sogenannten letzten Meile genutzt werden. Sie haben im Vergleich mit motorisierten Nutzfahrzeugen mehrere Vorteile: Die Schadstoffemissionen in den Innenstädten werden reduziert, es werden weniger Verkehrsflächen beansprucht und die Lasten-Pedelecs sind ungefährlicher für andere Verkehrsteilnehmer. Damit sie in der Praxis effizient und wirtschaftlich eingesetzt werden können, bedarf es allerdings passgenauer Lösungen – die Entwicklung solcher Anwendungskonzepte ist ein Arbeitsschwerpunkt des Forschungsteams unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ralf Bogdanski. Kooperationspartner sind u. a. die Logistikbranche, Handel und Gewerbe, Kommunen, Hersteller von Lastenrädern sowie die IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Aktuell arbeitet das mehrfach ausgezeichnete Forschungsteam u. a. an dem Projekt „Haltestellen-Konzept“: Dabei geht es insbesondere um Alternativen zu den Mikro-Depots in den Innenstädten, an denen die Waren auf die Lastenfahrräder umgeladen und von denen aus sie zu den Empfängern transportiert werden. Denn Flächen für diese kleinen Depots sind in den Innenstädten oft schwer zu finden, zudem schränken die Miet- und Betriebskosten den wirtschaftlichen Einsatz von Lastenrädern ein. Deshalb wird nun im aktuellen Forschungsprojekt zusätzlich zu den bekannten Mikro-Depots getestet, wie Bushaltestellen in den Innenstädten als Umschlagsplätze genutzt werden könnten. In dem Projekt wird untersucht, ob man auf diese Weise ganz auf die bisher bekannten Mikro-Depots verzichten kann. Es sollen geeignete Haltestellen ermittelt werden, die zwischen den Bustakten als temporäre Umschlagstellen genutzt werden könnten. Dort soll dann ein „Rendezvous-Verkehr“ zwischen den Transportern der Paketdienstleister und den Lastenrädern stattfinden, die die Pakete für die Zustellung an die Empfänger übernehmen. Dafür sollen Wechselcontainer genutzt werden, die vor Ort auf die Lastenräder montiert werden können und in denen die im Depot vorkommissionierten Pakete verstaut sind. Untersucht wird außerdem die Frage, ob ein kombinierter Verkehr möglich ist: Lassen sich die Waren in den Wechselcontainern vielleicht sogar direkt in Bussen oder Straßenbahnen zum Lastenrad bringen?

Externer Kontakt:

Prof. Dr.-Ing. Ralf Bogdanski
Tel. 0911 5880-2782
ralf.bogdanski@th-nuernberg.de
www.c-na.de/pedelistics/
www.ihk-nuernberg.de/lastenraeder/

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2023, Seite 40

 
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