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Hofmann Personal

Breiter aufgestellt

Hofmann Personal © Thomas Tjiang

Ingrid Hofmann, Geschäftsführende Gesellschafterin.

Ob Qualifizierungsverbund, Engagement für Geflüchtete oder internationale Präsenz: Der Personaldienstleister ist vielfältig aktiv.

Der Nürnberger Personaldienstleister I. K. Hofmann GmbH hat die Corona-Pandemie genutzt, um sich breiter aufzustellen. "Wir haben die Zeit als Chance begriffen", sagte die Geschäftsführende Gesellschafterin Ingrid Hofmann. So arbeiteten beispielsweise bis zu 5 000 Zeitarbeiter von ihr in systemrelevanten Branchen wie Logistik, Großhandel oder Pharmazie, um etwa bei der Herstellung von Corona-Impfstoff zu unterstützen. Dafür herrschte bei den für die Automobilindustrie überlassenen Mitarbeitern Flaute – teils waren bis zu 7 000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Dafür hat Hofmann Personal das Vermittlungsgeschäft von Fach- und Führungskräften neu aufgestellt. Mit gut 90 Standorten allein in Deutschland könne man die regionale Präsenz gut ausspielen und Bewerber und Betriebe zusammenzuführen. "Wir sind ein dezentrales Unternehmen", so Hofmann. Man könne vor Ort nicht nur Großkunden bedienen, sondern auch den Bedarf mittlerer Firmen abdecken.

Außerdem startete Hofmann 2021 einen Qualifizierungsverbund für Ungelernte. Gemeinsam mit weiteren Branchenunternehmen und einem Weiterbildungsträger können sich ungelernte Arbeitskräfte zum Mechatroniker ausbilden lassen. Angesichts des Fachkräftemangels entstehen so für ungelernte Arbeitssuchende neue Perspektiven im Industriebereich.

Darüber hinaus setzte die Unternehmerin auch ihr jahrelanges Engagement fort, Geflüchtete über die Zeitarbeit in Lohn und Brot zu bringen. Intern hat sie sich die Marke von 1 000 Geflüchteten im Jahr gesetzt. Erstmals könnte es in diesem Jahr gelingen, dieses Ziel auch tatsächlich zu erreichen. Bei den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine arbeitet das Familienunternehmen an einer Strategie, um auch diesen Menschen eine Beschäftigung zu ermöglichen. Darüber hinaus beschäftigt sich Hofmann mit der Frage, wie sich Kinder aus anderen Ländern besser in die deutsche Gesellschaft integrieren lassen.

Im laufenden Jahr sticht laut Hofmann vor allem das internationale Geschäft in den USA hervor: "Dort brummen Automobil- und Zulieferindustrie." Sie werden von dem vor 25 Jahren eröffneten Standort in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia aus bedient. Ihre Tochter Sonja Heinrich ist dort für das Geschäft federführend tätig. "Die Firmen in Atlanta kennen uns aus Deutschland und wir wissen, was sie wollen", so die Unternehmerin. Insgesamt ist der Personaldienstleister neben Deutschland und den USA auch in Italien, Österreich, der Schweiz, Slowakei, Tschechien und Ungarn präsent. Außerdem wünschen sich einige Kunden, dass sie einen Standort in China eröffnet. Auch über eine Niederlassung in Indien wird intern diskutiert.

Nach einem deutlichen Personalabbau in der Pandemie stehen nun die Zeichen wieder auf Wachstum. In diesem Jahr steigt die Zahl der Mitarbeiter der gesamten Gruppe voraussichtlich leicht um etwa 250 auf 16 400, davon etwa 10 550 in Deutschland. In Mittelfranken beschäftigt Hofmann knapp 1 250 Mitarbeiter sowie sieben Azubis. Gibt es in diesem Jahr keine Überraschungen, wird die Firmengruppe Hofmann Personal einen Umsatz von rund 800 Mio. Euro erreichen. Für das kommende Jahr zeigt sich die Chefin vorsichtig: "Wir machen kein Wachstum um jeden Preis." Zumindest in Österreich sind die Weichen allerdings schon gestellt: Dort hat Hofmann 75 Prozent des oberösterreichischen Personaldienstleisters Carpe Diem Austrian Operarius GmbH übernommen, einem Spezialisten für Fachkräfte in Industrie und Handwerk.

 

Autor/in: 

(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2023, Seite 78

 
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