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Wie weit ist die mittelfränkische Wirtschaft beim Klimaschutz?

IHK-Umfrage

Datum: 01.07.2022
 

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Dr. Udo Raab

Dr. Udo Raab

Leiter Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung, Leiter Referat Wirtschaftsentwicklung und Fachkräftesicherung Tel: +49 911 1335 1383

Nürnberg – Der Klimaschutz genießt in den mittelfränkischen Unternehmen quer über alle Branchen einen großen Stellenwert. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken zu Klimaschutzmaßnahmen im Betrieb, an der 200 Unternehmen teilgenommen hatten.

Für die Mehrheit der befragten Unternehmen (82 Prozent) hat Klimaschutz einen hohen oder sehr hohen Stellenwert. Angesichts der aktuellen Versorgungs- und Preisproblematik bei Energie plädieren 63 Prozent für ein Beibehalten oder sogar Vorziehen der bestehenden bundes- oder landesweiten Klimaziele. Zusätzliche Zielvorgaben auf kommunaler Ebene sehen die Befragten aber nicht als hilfreich an. „Dies ist auch eine wesentliche Forderung der IHK: keine kommunalen Zielwerte beim Klimaschutz über die Bundes- oder Landesziele hinaus“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann gestern in Nürnberg. „Dies ist sowohl inhaltlich fraglich, da die bestehenden Klimaziele schon jetzt immer schwerer zu erreichen sind, und zudem auch wirtschaftlich als Standortfaktor ein Risiko.“

Stand der betrieblichen Klimaschutz-Maßnahmen

In den Unternehmen werden bereits zahlreiche klimarelevante Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören Steigerungen der Energieeffizienz bzw. Energieeinsparungen (bei 92 Prozent in Umsetzung oder aktueller Planung), Einsatz von Grünstrom (79 Prozent) und Photovoltaik (76 Prozent) sowie Maßnahmen im Bereich der nachhaltigen Mobilität (78 Prozent). All dies rechnet sich im Betrieb unmittelbar. Eine Bilanz der von ihnen ausgestoßenen Treibhausgase haben 48 Prozent der Betriebe bereits erstellt oder planen, dies zu tun. Größere Unternehmen, die bereits zu umfangreicher Berichterstattung in Sachen Nachhaltigkeit verpflichtet sind, sind oft auch in der Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen schon weiter.

Bessere Rahmenbedingungen und mehr Beratung

Die Rahmenbedingungen für den Klimaschutz müssten so gestaltet werden, dass unternehmerisches Engagement gefördert und nicht behindert wird – das fordern 87 Prozent der Befragungsteilnehmer von der Politik. Denn Klimaschutzmaßnahmen seien auch sehr kosten- und personalintensiv, wie 78 Prozent der Unternehmen zu Protokoll gaben. 61 Prozent befürchten, dass dies der internationalen Wettbewerbsfähigkeit schaden könnte. Über alle Betriebsgrößen hinweg wünschen sich Unternehmen vor allem Beratung zu Fördermöglichkeiten, zu Umstellungsprozessen (auf Erneuerbare bzw. auf E-Mobilität) sowie Hilfen bei Effizienztechnologien und bei der Reduktion von CO2-Ausstoß. Beratung wird auch benötigt, wenn Unternehmen den Klimaschutz im Umgang mit ihren Lieferanten und Abnehmern verankern sollen. Dies ist auch für kleine und mittlere Unternehmen bedeutsam, die selbst keiner Berichtspflicht unterliegen, aber von ihren berichtspflichtigen Geschäftspartnern nach den Aktivitäten gefragt werden.

Berichterstattung erleichtern

Nachhaltigkeitsberichte und Berichte über die Nachhaltigkeit in Lieferketten sind mit großem Aufwand und hohen Kosten verbunden. „Wenn sie verpflichtend eingeführt werden, müssen die Vorgaben möglichst bürokratiearm sein“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann. Wichtiger Aspekt: Um Mehrfach-Berichte nach unterschiedlichen Standards an unterschiedliche (auch international tätige) Adressaten zu vermeiden, sollte ein Berichtsstandard definiert werden, dessen Anwendung zwar nicht verpflichtend vorgegeben wird, der jedoch von größeren Unternehmen zu akzeptieren ist, wenn sich kleinere und mittlere Unternehmen für ihn entscheiden (zum Beispiel Berichte nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex).

Anhänge

Publikation zur Umfrage

Klimaschutz im Betrieb

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