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Unabhängig auf Wachstumskurs

Die Nürnberger Versicherungsgruppe ist im Geschäftsjahr 2000 doppelt so stark gewachsen wie der Markt. Der Wachstumstrend werde sich auch im laufenden Jahr fortsetzen, sagte Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Schmidt bei der Bilanzpressekonferenz in Nürnberg. Die Nürnberger bleibe ein unabhängiger deutscher Versicherer. Um in Europa präsent zu sein, suche man insbesondere in Frankreich und Italien nach Kooperationspartnern, stehe jedoch nicht unter Zeitdruck.
Die gebuchten Bruttobeiträge des Konzerns stiegen 2000 um sechs Prozent – deutscher Markt plus drei Prozent – auf fünf Mrd. DM. Auf die Lebensversicherung entfielen 3,3 Mrd. DM (plus 7,8 Prozent), auf die Schadenversicherung 1,6 Mrd. DM (plus 1,8 Prozent) und auf die Krankenversicherung 106 Mio. DM (plus 18 Prozent). Die Neu- und Mehrbeiträge seien im Vergleich zum Ausnahmejahr 1999 erwartungsgemäß zurückgegangen und zwar um 9,5 Prozent auf 952 Mio. DM, erläuterte Schmidt. Ende 2000 hatten die Versicherungsgesellschaften der Nürnberger 6,9 Mio. Verträge im Bestand (plus 1,9 Prozent).
Die Kapitalanlagen erhöhten sich nach seinen Angaben um 2,4 Prozent auf fast 30 Mrd. DM. Die Kapitalerträge wurden um 3,2 Prozent auf zwei Mrd. DM gesteigert. Der Konzernumsatz – die Summe aus Beitragseinnahmen, Kapitalerträgen und Provisionseinnahmen – betrug sieben Mrd. DM. Das entspricht einem Plus von 5,6 Prozent. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit des Nürnberger Konzerns belief sich auf 145 Mio. DM (197 Mio. DM). Nach Steuern und unter Berücksichtigung von Fremdanteilen verblieb ein Konzernjahresüberschuss von 74 Mio. DM (101 Mio. DM). Im Vorjahresergebnis waren Sondererträge aus dem Verkauf der Beteiligung an der italienischen Versicherungsgruppe INA S.p.A. enthalten.

Entwicklung 2001
In den ersten sechs Monaten 2001 stiegen die Neu- und Mehrbeiträge der Nürnberger konzernweit um 6,7 Prozent auf 528 Mio. DM. In der Lebensversicherung betrug der Zuwachs 8,9 Prozent, in der Schadenversicherung 3,8 Prozent und in der Krankenversicherung zwei Prozent. Der Konzern erzielte bis Juni 2001 Beitragseinnahmen von insgesamt 2,7 Mrd. DM (plus 3,5 Prozent). Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung erhöhten sich um 2,9 Prozent, in der Krankenversicherung um 14,3 Prozent. In der Schadenversicherung habe sich der Aufwärtstrend mit plus 3,9 Prozent weiter verstärkt.

Fürst Fugger Privatbank
Die Fürst Fugger Privatbank KG, die für den Nürnberger Konzern das Geschäftsfeld der privaten Vermögensverwaltung erschließt, konnte ihr Depotvolumen um 51 Prozent auf 1,1 Mrd. DM steigern. 454 Mio. DM wurden vom Außendienst der Nürnberger vermittelt. Zum Jahresende verwaltete die Fuggerbank rund 26 000 Depots. Das Depotvolumen konnte im ersten Halbjahr um sieben Prozent auf nunmehr 1,2 Mrd. DM gesteigert werden. Ende Juni 2001 eröffnete die Bank in ihrer Nürnberger Filiale einen Fonds-Shop als unabhängiges Fachgeschäft für Investmentfonds.

Ausbildungsinitiative
Wie in den Vorjahren hat die Nürnberger ihren Verkaufs-Außendienst ausgebaut. Dort waren Ende 2000 über 25 100 hauptberufliche Mitarbeiter (plus 5,9 Prozent) tätig, davon rund 1 700 Angestellte. Die Zahl der Mitarbeiter im Innendienst erhöhte sich um 1,8 Prozent auf rund 3 700. Die 1997 gestartete Ausbildungsinitiative wurde fortgeführt. Ende 2000 waren 770 Azubis (plus 6,2 Prozent) bei der Nürnberger beschäftigt.
Communication Center Nürnberg
Die im Frühjahr 1999 gegründete Communication Center Nürnberg (CCN) GmbH entwickle sich erfreulich, so Schmidt. Im Jahr 2000 betrug der Umsatz 9,9 Mio. DM gegenüber 2,3 Mio. DM im Rumpfgeschäftsjahr 1999. Die Zahl der Mitarbeiter, die im Auftrag der Nürnberger und anderer Unternehmen Call-Center-Aufgaben übernehmen, stieg von 83 auf 137. Im ersten Halbjahr 2001 hat die CCN GmbH die Mitarbeiterzahl weiter auf 180 gesteigert. Zu ihren Kunden gehören Finanzdienstleister, IT- und Telekommunikations-Unternehmen, Baustoffhersteller, Kosmetikhersteller, Verlage und Medien. Derzeit werde eine Medizin-Hotline unter anderem für Krankenkassen und Krankenversicherungen aufgebaut. gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2001, Seite 39

 
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