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IT bleibt Schlüsseltechnologie

Der derzeitigen Flaute zum Trotz: Die Informationstechnologie wird die wirtschaftliche Entwicklung auch in Zukunft wesentlich bestimmen.

Der Absturz des Neuen Marktes und spürbare Entlassungen bei großen Unternehmen der Informationstechnologie haben in der Öffentlichkeit für
einen abrupten Stimmungswandel gesorgt: von der Goldgräberstimmung ins Jammertal. Nach übersteigerten Gewinnerwartungen ist man in das andere Extrem verfallen. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass es sich bei der derzeitigen Abschwächung in Teilen der Kommunikationswirtschaft um eine notwendige Korrektur handelt, aber keinesfalls um den Abstieg dieser Branche in die Bedeutungslosigkeit.
Ein Blick auf die Wirtschaftsgeschichte ist hilfreich: Neue Schlüsseltechnologien und deren Anwendungsmöglichkeiten weckten zurecht bei Unternehmen und Anlegern stets hohe Erwartungen, führten in der Anfangsphase aber auch zu überhöhten Kursen und Überinvestitionen. Nach einiger Zeit kam es zum vorübergehenden Einbruch, die anfängliche Überhitzung wurde durch eine realistische Betrachtung der Wachstumschancen abgelöst.
Am Eisenbahn-Boom des 19. Jahrhunderts kann man diese Entwicklung gut nachvollziehen: Kein geradliniger Trend nach oben, sondern eine durch Brüche gekennzeichnete Aufwärtslinie. Wie die Eisenbahn damals Wegbereiter für Innovationen in Stahlerzeugung, Maschinenbau und Elektrotechnik war, so kann heute die Informationstechnologie als Schlüsselinnovation gelten, die alle Wirtschaftszweige maßgeblich
beeinflusst. Die starke Stellung der Region Nürnberg in Maschinenbau, Medizintechnik, Kfz-Zulieferung, Medienwirtschaft, aber auch bei neuen Dienstleistungen wie Call Centern oder Finanzwirtschaft wäre ohne die intelligente Anwendung und Integration moderner Informationstechnologien undenkbar.
Die Informationstechnologie steht in einer Reihe von Feldern erst am Anfang. Mit Innovationen wie Künstlicher Intelligenz, Spracherkennung oder digitaler Signatur werden sich unzählige neue Anwendungen und Wachstumschancen ergeben.
Deshalb werden wir den aktuellen Abschwung nicht einfach beobachten, sondern uns weiter aktiv für den Ausbau des Innovationspotenzials in Wirtschaft, Forschung und gerade auch im IT-Sektor der Region Nürnberg einsetzen.
Autor/in: 
Präsident Hans-Peter Schmidt
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2001, Seite 3

 
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