Telefon: +49 911 1335-1335

Was macht eigentlich ... der Marketing-Club?

Es gab eine Zeit, da hießen die Autos in Deutschland noch „Blitz“ und „Rekord“, da schmauchte der Wirtschaftsminister seine Zigarren und die Wirtschaft vollbrachte Wunder mit Qualitätsprodukten „made in Germany“– und das alles ohne „Marketing Club“. Was will der Marketing- Club und welchen spezifischen Mehrwert bietet er seinen Mitgliedern?

Wenn Sie heute in einen Supermarkt gehen und sich für ein Deo entscheiden müssen, haben Sie die Wahl zwischen 200 verschiedenen Produkten. Das sind die „Rekorde“ der Gegenwart. Das allein zeigt, daß es heute nicht mehr reicht, „nur“ ein gutes Produkt auf den Markt zu bringen. Die Marketing-Mechanik ist heute in allen Phasen der Entwicklung, des Vertriebs und der Kommunikation komplexer als vor zwanzig, dreißig Jahren.
Insofern geht es uns darum, mit dem Marketing Club Nürnberg (MCN) ein Forum für den Erfahrungsaustausch und Kontakt von Menschen zu schaffen, deren täglich Brot das Marketing ist. Ziel ist es, beispielsweise durch ein attraktives Jahres-Programm mit Referenten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens für neue Impulse, Ideen und Informationen zu sorgen, von denen jedes der inzwischen über 300 Mitglieder auch beruflich profitiert. Diesem Ideal – Mittler zu sein zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen „alten Hasen“ und „jungen Wilden“, zwischen Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport – fühlt sich der MCN als einer der traditionsreichsten von insgesamt 58 Clubs in Deutschland seit seiner Gründung 1960 verpflichtet.
Seit 1998 wird alle zwei Jahre der „Marketing-Oskar“ ausgelobt. Die aktuellen Ausschreibungsunterlagen für 2002 kommen in den nächsten Wochen heraus. Wofür steht der Oskar und wer kann sich bewerben?

Ziel ist es, einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen und vorbildliche Marketing-Leistungen auszuzeichnen, die zum Unternehmenserfolg und auch zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region Mittelfranken beigetragen haben. 1998 war das bei Creation Carl Gross GmbH der Fall, zwei Jahre später ging der Preis an den Süd-West-Park, der aus Sicht der Jury einen nachhaltigen Beitrag und ein Signal für den Strukturwandel in unserer Region geleistet hat.
Bewerben können sich alle Unternehmen der Region, die in Konzeption, Strategie und Durchführung ihres Marktauftretens erkennen lassen, daß sie das gesamte Spektrum von Marketing-Maßnahmen sehr konsequent mit dem Ziel verfolgen, den Kundennutzen zu steigern, den betriebswirtschaftlichen Erfolg zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Die Ausschreibungsunterlagen für den Marketing-Oscar 2002 sind ab sofort über den MCN zu beziehen. Auch der Termin der Preisverleihung steht bereits. Er ist am 22. September 2002.

Mit Podiumsdiskussionen zum Standort Nürnberg hat der Marketing-Club in den beiden zurückliegenden Jahren jeweils zum Jahresbeginn auch ein regionalpolitisches Mandat wahrgenommen. Inwieweit kann der MC Nürnberg einen substantiellen Beitrag zur Standortentwicklung leisten?

Es wäre eine verspielte Chance, wenn der MCN das Marketing-Know-How seiner Mitglieder nicht einbrächte, wenn es darum geht, über die Perspektiven und das Profil dieser Region nachzudenken. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Strukturwandels mit dem Verlust von Arbeitsplätzen in der Industrie und der Schaffung von neuen Positionen im Dienstleistungsgewerbe müssen wir uns darüber verständigen, wie sich der Großraum Nürnberg – Erlangen – Fürth im Kanon der europäischen Regionen positioniert, welches Selbstverständnis er nach innen entwickelt, und wie er sich nach außen profiliert.
In der Tat ist es bereits ein realistischer Beitrag zur Standortentwicklung, wenn ein Bewußtsein dafür geschärft wird, daß sich die Region keineswegs verstecken muß, aber sich zunehmend weniger eine Kirchtums-Denkweise leisten kann. Dazu wollen wir Impulse geben. Auch im kommenden Jahr werden wir daher die Diskussion-Runde im Schloß Stein fortsetzen.

Der Marketingclub präsentiert sich seit Frühjahr mit neuer „Mannschaft“. Wie wirkt sich das auf die Spielweise des Clubs aus? Wo will der Vorstand neue Akzente setzen?

Um in der Fußball-Sprache zu bleiben: Mit Theophil Graband (2.v.r.), der Sprecher des Vorstands der Norisbank, und Heinrich A Litzenroth (r.), GfK-Vorstandsmitglied, haben wir zwei aktuelle Top-Spieler für die MCN-Mannschaft engagiert. Das freut uns besonders, weil es a) Signalwirkung hat, wenn Persönlichkeiten von Vorzeige-Unternehmen im MCN aktiv sind und b) das Spektrum an Marketing Know-how im MCN auf eine breite Erfahrungsbasis stellt. Mit einem Banker, einem Marktforscher, einem Messe-Manager, dazu mit Peter Schultze (l.) als Werbe-Treibendem, dem IT- und Immobilien-Mann Erwin Cornelius (2.v.l.) und Rita Übelherr als geschäftsführendem Vorstand verfügt der MCN über ein agiles Team, das im Job täglich sehr engagiert Marketing betreibt. Insofern bin ich zuversichtlich, daß wir das Profil des MCN als erste Adresse des Marketing weiter ausbauen können. Dazu zählt die weitere Stärkung der Mitglieder-Basis, der Ausbau attraktiver Programm-Angebote und eine noch offensivere Kommunikation. Durch das bisherige Präsidium, zuletzt unter Vorsitz von Reinhold Billmann, dem Geschäftsführer von Jaeger-LeCoultre, ist dafür ein solides Fundament geschaffen worden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2001, Seite 24

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick