Rödl & Partner hat im Geschäftsjahr 2001 den internationalen Umsatz um 37,2 Prozent auf 138,2 Mio. Euro gesteigert. Damit behauptet sich das Unternehmen nach eigenen Angaben als führende Wirtschaftsprüfungs-, Steuerberatungs- und Rechtsanwaltskanzlei deutschen Ursprungs. Die Zahl der weltweiten Niederlassungen stieg auf 67, die Zahl der Mitarbeiter auf 2 300 (davon 600 in Nürnberg; Vorjahr gesamt: 1 800). Rödl & Partner ist nunmehr in 30 Ländern der Welt mit eigenen Kanzleien vertreten. Als wichtige Zielgruppe werden die inhabergeführten, international tätigen Mittelständler genannt.
Im Ranking die deutsche Nummer 1
Im internationalen Vergleich hat Rödl & Partner zur Spitze der weltweit tätigen Gesellschaften
aufgeschlossen. Rödl & Partner ist die größte Prüfungs- und Beratungsgesellschaft deutschen Ursprungs. Dies
bestätigt das aktuelle Deutschland-Ranking der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der führenden
Branchenzeitschrift International Accounting Bulletin vom 16. Mai 2002. Insgesamt liegt Rödl & Partner auf
Platz sechs des Rankings, nach fünf anglo-amerikanischen Gesellschaften.
Kernziel ist die umfassende, länderübergreifende Beratung familiengeführter, internationaler Unternehmen und Konzerne in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Rechtsberatung. „Dass wir schnittstellenfrei interdisziplinär beraten können, ist für uns ein großer Wettbewerbsvorteil“, betont Rödl.
Starkes Wachstum in der Rechtsberatung
Die Rechtsberatung wuchs im Jahr 2001 überdurchschnittlich stark um 50 Prozent auf 34,6 Mio. Euro.
„Insbesondere bei der Beratung von Transaktionen, im Internationalen Steuerrecht, Gesellschaftsrecht,
Arbeitsrecht und Markenrecht hat Rödl & Partner eine starke Position aufgebaut“, erklärt Rödl. So
konnte Rödl & Partner z. B. die börsennotierte GfK AG weltweit bei zahlreichen internationalen
Unternehmenskäufen rechtlich begleiten. Die rechtsanwaltschaftliche Beratung wurde in Deutschland und im Ausland
massiv ausgebaut. In Berlin schuf sich Rödl & Partner durch den Zusammenschluss mit der Kanzlei Enneking
& Partner ein wichtiges Standbein in der Hauptstadt.
Wirtschaftsprüfung und Assurance
In der Wirtschaftsprüfung konnte Rödl & Partner bei der klassischen Jahresabschlussprüfung wie auch bei
prüfungsnahen Beratungsleistungen deutlich zulegen. Hier ist es Rödl & Partner gelungen, wichtige Mandate
sowohl im Bereich der Jahresabschlussprüfungen, als auch der prüfungsnahen Beratungsdienstleistungen (Assurance)
hinzuzugewinnen. Der Umsatz im Bereich Wirtschaftsprüfung/Assurance stieg auf 48,37 Mio. Euro. Die Umstellung von
deutscher auf internationale Rechnungslegung nach IAS oder US-GAAP ist ein wesentlicher Grund für das Plus in
diesem Geschäftsfeld. Eine wichtige Aktivität sei nicht zuletzt die Vorbereitung der Unternehmen auf das Rating
nach Basel II.
Steuerliche Beratung
Im Mittelpunkt der steuerlichen Beratung stehen internationale steuerliche Strukturierungen, die strategische
und steuerliche Optimierung von Holding-Gesellschaften und das derzeit bedeutende Thema Verrechnungspreise. Als
wichtiges Spezialprodukt hat sich die steuerliche Beratung von Immobiliengesellschaften und die Strukturierung
von Immobilienfonds entwickelt. Insgesamt verzeichnete der Bereich Steuern ein Wachstum um 31 Prozent auf 41,5
Mio. Euro.
Die Unternehmenssteuerreform führte im vergangenen Jahr zu einem erheblichen Beratungsbedarf. „Durch die Reform wurden die Karten völlig neu gemischt. Bei Fragen der Rechtsform von Unternehmen, deren laufender Besteuerung, der Veräußerungsbesteuerung und bei der Erbschaftsteuer entstand dringender Beratungsbedarf“, bekräftigt Rödl.
Internationales Geschäft
Einen weiteren entscheidenden Wachstumsschub bildet für Rödl derzeit die wachsende internationale Nachfrage nach
hochqualifizierten Dienstleistungen in der Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung. Nach Angabe von Monika
Kastl, die als Geschäftsführende Partnerin für das Ausland verantwortlich ist, ist die länderübergreifende
Wirtschaftsprüfung, die einheitlich von Deutschland aus gesteuert werden kann, die große Stärke von Rödl &
Partner. Die Betreuung deutscher Unternehmen insbesondere in Mittel- und Osteuropa, Asien und USA habe kräftiges
Wachstum gebracht. Hier zahle sich aus, dass Rödl in Europa flächendeckend sowie in den Wirtschaftszentren im
Südosten der USA und in Asien mit Kanzleien vertreten sei. Trotz weiteren Wachstums in Osteuropa (u. a.
Slowenien, Ukraine) nehme der Anteil anderer Weltregionen am Gesamtumsatz zu. 30 Prozent ihrer Umsätze erzielt
die Rödl-Gruppe über ihre ausländischen Gesellschaften, in den nächsten Jahren soll der Auslandsanteil auf 50
Prozent steigen.
Im Dezember 2001 wurde eine neue Unternehmensstrategie für die Gesamtkanzlei vorgestellt, in deren Zentrum die Fokussierung auf die Kernbereiche Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung steht. Die Unternehmensberatung wird etwas in den Hintergrund treten. Die Kanzlei will sich nach Worten Rödls weltweit als deutsche Alternative zu den anglo-amerikanischen Metagesellschaften positionieren. „Auch in kommenden Jahren rechnen wir mit kräftigen Zuwachsraten“, gibt sich Rödl optimistisch. Die Kanzlei profitiere nicht zuletzt vom zunehmenden Gigantismus, den Magafusionen und Skandalen in der Wirtschaftsprüfung, die mit Sorge gesehen werden. Rödl habe durch Kunden- und Mittelstandsnähe gegenüber den Großen hervorragende Perspektiven auf dem internationalen Markt.
