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Trotz schlechter Rahmenbedingungen weiterhin erfolgreich

„Wahrlich keine guten Rahmenbedingungen für eine Bank“, so die Einschätzung von Volker Köhler, Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank Nürnberg eG, bei der Bilanzpressekonferenz zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2001. Die Steigerung der Bilanzsumme um sieben Prozent auf 2,4 Mrd. Euro sei in dem schwierigen Marktumfeld ein „stolzes Ergebnis“.

Die Kredite an Kunden betrugen 1,3 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von über sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr oder einem Plus von 75 Mio. Euro entspricht. Insgesamt habe man 2001 etwa 3 200 Kredite mit einem Volumen von rund 175 Mio. Euro zugesagt. Ab Oktober vergangenen Jahres habe man einen erfreulichen Aufwärtstrend feststellen können, der sich 2002 noch weiter verstärkt habe. So verdoppelte sich nach Bankangaben in den ersten Monaten 2002 die Nachfrage nach Krediten für den privaten Wohnungsbau. Die private Baufinanzierung sieht man bei der Sparda-Bank als eine der Kernkompetenzen an. Die Kreditlaufzeiten liegen zu fast 60 Prozent im Bereich von zehn bis zwölf Jahren.


Kunden erhöhen Einlagen

Ein aus Unternehmenssicht besonders erfreulicher Anstieg wurde 2001 bei den Kundeneinlagen registriert. Sie stiegen um fast 13 Prozent oder 230 Mio. Euro auf rund zwei Mrd. Euro an. Dies sei in absoluten Zahlen der höchste Anstieg in der Geschichte der Sparda-Bank Nürnberg, so Vorstandsvorsitzender Köhler. Die Gründe dafür sieht man in der negativen Börsenentwicklung, die viele Anleger verunsichert und enttäuscht habe. Daher würde nunmehr verstärkt in sichere Bankeinlagen investiert. Allerdings seien dies eher kurzfristige Einlagen, auf denen das Geld quasi zwischengeparkt sei. Man mache sich, so Vorstandsmitglied Peter Häring keine Illusionen darüber, dass diese Gelder mit einem erwarteten Anspringen der Börsen wieder abfließen werden.
Mit über 8 400 neuen Mitgliedern verzeichnete die Bank einen Rekordzuwachs auf nun über 121 000 Bankteilhaber. Man strebe als nächstes Ziel einen Zuwachs in Höhe von 10 000 neuen Mitgliedern an, so der Vorstand.

Auf das Geschäftsguthaben wurden unverändert 5,6 Prozent Dividende ausgeschüttet. Das Eigenkapital der Bank lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 3,4 Prozent der Bilanzsumme und wuchs damit um knapp sechs Mio. Euro gegenüber 2000 auf rund 82 Mio. Euro an. Der Zinsüberschuss konnte kräftig zulegen um 9,5 Mio. Euro auf über 40 Mio. Euro. Allerdings verzeichnete das Provisionsgeschäft auf Grund sinkender Wertpapier- und Investmenttransaktionen der Kunden einen Rückgang um 32 Prozent auf vier Mio. Euro. Das Depotvolumen schrumpfte von 135 Mio. Euro auf nur noch 47 Mio. Euro im Jahre 2001. Die Bausparsumme wurde mit rund 50 Mio. Euro angegeben. Den Jahresüberschuss bezifferte die Bank mit knapp sechs Mio. Euro, was einer leichten Steigerung um knapp fünf Prozent entspreche.

Der Verwaltungsaufwand stieg 2001 um über sechs Prozent auf rund 30 Mio. Euro, worin etwa 14 Mio. Euro Personalkosten enthalten sind. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht auf 215 Vollzeitbeschäftigte plus 64 Teilzeitmitarbeiter. Zudem waren durchschnittlich zwölf Auszubildende beschäftigt.

Als „eine Leistung, auf die wir sehr stolz sind“, bezeichnete Köhler die Wahl zur Nr. 1 in punkto Kundenzufriedenheit beim deutschen Kundenmonitor und das zum neunten Mal in Folge. Obwohl elektronische Vertriebswege wichtiger würden, investiere man nicht ausschließlich in diese Richtung. Man lege weiterhin Wert auf die persönliche Beratung. So wurde das Vertriebsnetz weiter ausgebaut und in Schwabach und Mögeldorf die 18. und 19. Geschäftsstelle eröffnet. Mit den Filialen ist man in ganz Nordbayern vertreten, wobei sich sechs im Stadtgebiet Nürnberg befinden. Das Online-Banking werde von rund 15 Prozent aller Kunden genutzt. Unter allen genossenschaftlichen Banken nimmt die Nürnberger Sparda-Bank nach Köhlers Einschätzung Platz 20 ein, bei allen Sparda-Banken sei man bundesweit auf dem sechsten Platz.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2002, Seite 39

 
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