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Gore

Unter 'Deutschlands besten Arbeitgebern'

Das Kürzel „KKI“ steht bei der Firma Gore für „Kaffee, Kuchen, Information“. Dieses Motto war ein Aspekt, der zum Erfolg des Unternehmens beim Wettbewerb „Deutschlands beste Arbeitgeber“ der Zeitschrift Capital beigetragen hat. Das in Pleinfeld mit der Sparte „Electronic Products Division“ sowie in Putzbrunn und Feldkirchen ansässige Unternehmen mit bundesweit 1 200 Mitarbeitern belegte bei den mittelgroßen Betrieben mit bis zu 5 000 Beschäftigten Rang 1. In der Gesamtwertung aller 165 teilnehmenden Firmen schaffte es die deutsche Niederlassung des amerikanischen Technologieunternehmens W. L. Gore & Associates auf den zweiten Platz. Nur die IT-Beratungsfirma Consol Software war noch etwas besser bewertet worden.

Was heißt nun „KKI“ genau? Einmal im Monat versammeln sich die Mitarbeiter der beiden Pleinfelder Werke und lassen sich bei Kaffee und Kuchen informieren. „Da geht es um das Betriebsergebnis vom vergangenen Monat ebenso wie um die anstehenden Projekte“, erläutert Business Leader Frank Fuhrhop. Dank der KKI-Treffs weiß jeder Mitarbeiter Bescheid: Wie steht die Firma da? Welche Aufträge sind eingegangen? Was läuft in der Entwicklung? „Alle werden eingebunden“, bringt es der für die Produktion im Pleinfelder Werk 2 verantwortliche Hartmut Eble auf den Punkt. So gebe es kein Murren, wenn dringende Aufträge mit Überstunden abzuarbeiten sind.

Das Ergebnis wurde übrigens in Form einer anonymen Umfrage ermittelt: 250 der insgesamt 1 200 Gore-Mitarbeiter in Deutschland wurden vom „Great Place to Work Institute Deutschland“ zufällig ausgewählt und befragt. Der Pleinfelder Standort-Verantwortliche Theo Baumann legt großen Wert darauf, dass bei Gore nicht eigens Aktivitäten initiiert wurden, um bei dem Wettbewerb gut abzuschneiden. Vielmehr werde grundsätzlich sehr viel Wert auf die Mitarbeiter gelegt und die Mitarbeiterzufriedenheit seit Jahren in firmeninternen Befragungen hinterfragt. Einer der Belege die Identifikation der Mitarbeiter mit dem vor 25 Jahren eröffneten Werk in Pleinfeld ist die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von über 13 Jahren. Von einer „Hire and fire“-Philosophie wie sie amerikanischen Unternehmen oft unterstellt wird, kann also keine Rede sein. Auch die reibungslose Anhebung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden spricht für das gute Klima in der Firma, die mit dem Slogan „no ranks, no titles“ wirbt.

Gore fordert von seinen Leuten zwar Mehrarbeit ein, kommt ihnen in anderen Bereichen aber entgegen: In der Kantine werden „Low-Fat“-Gerichte angeboten, für die Gymnastik am Arbeitsplatz wurde eine Trainerin engagiert, die Urlaubsverwaltung macht jeder ohne große Kontrolle selbst und bei den innovativen Arbeitszeitmodellen sind kaum Grenzen gesetzt. Zudem sind die Gore-Mitarbeiter nach einem Jahr Zugehörigkeit nicht mehr nur Angestellte sind, sondern auch Teilhaber. Weltweit beschäftigt Gore mehr als 6 000 Mitarbeiter, die einen Jahresumsatz von mehr als 1,6 Mrd. US-Dollar erzielen. Die 300 Mitarbeiter in Pleinfeld beschäftigen sich vorwiegend mit Produkten zur elektronischen Signalübertragung. Im neuen Riesen-Airbus A380 sorgen die Kabel aus Pleinfeld dafür, dass in dem Flugzeug auch Internet-Zugang und Telefonieren mit dem Handy möglich sind. In der Automobilproduktion sind die robusten Spezialkabel im Einsatz, damit die Schrauberanlagen auch wirklich zuverlässig funktionieren, und auch bei medizinischen Kathederanwendungen sind die Spezialisten von „W. L. Gore & Associates“ gefragt.

Autor/in: 
mau.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2006, Seite 88

 
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