Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund fördern und an die Berufswelt heranführen: Dieses Ziel verfolgt Ursula Kuhn von der Nürnberger Agentur printis reitsport pr mit ihrem Buchprojekt „Kulinarische Weltreise durch Nürnbergs Süden“.
Das seit kurzem im Handel erhältliche Buch (ISBN-Nummer 3-938633-04-2, Preis 8,90 Euro) ist kein herkömmlicher Gastronomieführer: Die Schüler zwischen 14 und 18 Jahren, die alle selbst aus „Brennpunktschulen“ der Nürnberger Südstadt kommen, haben vielmehr ihr Viertel genau beobachtet und sich mit der kulinarischen Vielfalt ihrer Stadt vertraut gemacht. Fränkische Marktstände mit hundertjähriger Familientradition stehen hier neben einem griechischen Feinkosthändler, zu finden sind außerdem ein afrikanisches Restaurant, eine italienische Espressobar, japanisches Sushi und koscherer Wein aus Israel. Die jungen Redakteure beschreiben nicht nur die Restaurants und Lebensmittelläden, sondern haben mit den Betreibern auch über deren Herkunft gesprochen und Besonderheiten und Kuriositäten recherchiert. Jeder Betrieb wird auf zwei Seiten vorgestellt: Auf der einen Seite das Restaurant oder der Laden und dessen Inhaber, auf der anderen Seite ein Rezept, das die Betreiber aus ihrer Heimat mitgebracht haben und das die Leser nachkochen können.
Ursula Kuhn verfolgte mit dem Buch eine wichtige Absicht: Bei ihrer Recherche sollten die Schüler in direkten Kontakt mit den Betrieben kommen und auf diese Weise einen Eindruck von der Arbeitswelt gewinnen. Und sie sollten mögliche Praktikums- und Ausbildungsbetriebe kennenlernen. „Wir möchten mit unserem Projekt einen Beitrag leisten, praxisbezogene, berufsfördernde Maßnahmen für die Jugendlichen zu bieten, und damit die Integrationsarbeit in der Südstadt vorantreiben“, so Ursula Kuhn. Hinzu komme, dass die Jugendlichen durch die redaktionelle Arbeit ihre sprachlichen Fähigkeiten erweitern. Das Buchprojekt soll der erste Schritt sein, um ein Netzwerk mit Firmen und Geschäften zu bilden, die als mögliche Ausbildungsbetriebe angesprochen werden können. Auf Grund der guten Erfahrungen sind weitere Buchprojekte in anderen Stadtteilen und Regionen mit ähnlicher Struktur geplant.
