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Johann Gg. Schopper

Feines Blechspielzeug aus Zirndorf

Blechspielzeug nach historischem Vorbild kommt wieder in Mode. Die Spiel- und Metallwarenfabrik Johann Gg. Schopper KG aus Zirndorf registriert eine wachsende Nachfrage nach Kinder- und Puppenküchen aus der guten alten Zeit. Hergestellt werden die nostalgischen Küchen so wie früher: aus Weißblech. Das kleine, aber feine Spielwarensortiment umfasst rund 100 Produkte, so Firmeninhaber Werner Ehrenbrand.

Neu im Angebot ist die Eckküche „Lady“, die in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts modern war. Ehrenbrand präsentierte ein originales Modell der 50 Jahre alten Kinderküche im Frühjahr auf der Spielwarenmesse. Das Experiment glückte. „Die Küche wird so stark nachgefragt, dass wir sie jetzt wieder neu aufgelegt haben“, sagte Ehrenbrand. Möglich wurde das Revival durch das Traditionsbewusstsein der Familie: Sie hatte die Modelle und Werkzeuge für das Modell Lady mehrere Jahrzehnte hindurch aufbewahrt.

Derzeit sind in Zirndorf, wo die Firma seit ihrer Gründung vor 78 Jahren ihren Stammsitz hat, 30 Mitarbeiter beschäftigt. „Wir sind der einzige Betrieb weltweit, der Nostalgie-Herde zum Spielen fertigt“, betont Ehrenbrand. Die Öfen sind, ähnlich einer Dampfmaschine, mit einem kleinen Esbit-Brenner versehen. So kann realistisch darauf gekocht und zum Beispiel Wasser erhitzt werden.

Früher hat die Schopper KG auch mechanisches, per Friktionstriebwerk betriebenes Blechspielzeug gefertigt. Doch die stetig schärfer werdenden Sicherheitsvorkehrungen erzwangen einen Kurswechsel. In der Spezialisierung auf Spielzeugküchen fand das Unternehmen eine Nische im immer enger werdenden Spielzeugsektor. Heute zählen die USA zu den wichtigsten Märkten für Nostalgieöfen. Aber auch Töpfe und Pfannen, Geschirr und Besteck, Milchkannen, Kuchenformen, Teigrollen und andere Küchenutensilien aus Blech werden in Europa und Übersee nachgefragt.

Ehrenbrand führt den Familienbetrieb in der mittlerweile dritten Generation. Das 1928 ins Leben gerufene Unternehmen produzierte anfänglich Haushaltsgegenstände aus Aluminium wie zum Beispiel Kaffeefilter. Nach dem Krieg wurden dann hauswirtschaftliche Spielwaren ins Programm aufgenommen, in den 50er Jahren ersetzte Weißblech das Aluminium. In den 60er Jahren erweiterte das Unternehmen seine Produktpalette um Metallschächtelchen für Blei- und Buntstifte und wurde damit zu einem weltweiten Zulieferer der internationalen Schreibwarenindustrie. „Metallverpackungen sind unser wichtigstes Standbein. Damit machen wir 80 Prozent unseres Umsatzes“, sagt Ehrenbrand. Zu den Kunden im Inland gehören u.a. A.W. Faber Castell, Staedtler und Lyra. Die Innovationsfähigkeit des Betriebs wird indes mit dem jüngsten Produkt des Hauses unter Beweis gestellt: Eine klappbare, patentierte CD-Hülle, natürlich aus Blech.

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2006, Seite 64

 
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