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'Culture matters'

War das Klassik Open Air im Luitpoldhain nicht wieder fantastisch? Und haben Sie schon die Ausstellung "Was ist deutsch?" im Germanischen Nationalmuseum gesehen? Womöglich noch eine höchst inspirierende Führung von Matthias Hamann genossen, der den feinsinnigen Streifzug durch die deutsche Seelenlandschaft konzipiert hat?

Es ist beeindruckend, mit welchen internationalen Spitzenleistungen die Kultur in der Metropolregion Nürnberg zur Zeit aufwartet. Vom grünen Hügel und der famosen Vielfalt der kleineren Festspiele gar nicht zu reden.

Kultur ist keineswegs nettes Beiwerk zu den harten wirtschaftlichen Fakten. Kultur ist selbst knallharter Erfolgsfaktor der Regionalentwicklung. Am deutlichsten hat darauf Richard Florida hingewiesen, der an der Universität von Pittsburgh regionale Wirtschaftsentwicklung lehrt. Mit seinem 2002 erschienenen Buch „The Rise of the Creative Class“ hat er einen Bestseller gelandet, der inzwischen die Tagesordnung der internationalen Kongresse bestimmt. Floridas Kernthese, mit der er sich von bisherigen Wachstumstheorien absetzt, lautet: Die kreative Klasse spielt für die Wachstumsdynamik einer Region eine nachweisbar entscheidende Rolle. Treffen die drei „T’s“ Technologie, Toleranz und Talent aufeinander, dann geht es mit einem Standort aufwärts.

An der Toleranz müssen wir vielleicht noch arbeiten, wenn ich an die Diskussion um die Stuhlskulptur am Schönen Brunnen denke. Aber um die beiden anderen "T's" ist mir mit Blick auf die kulturelle und künstlerische sowie die technologische Kreativität in unserer Region nicht bange. Technologische Kreativität bedeutet vor allem Innovationsfähigkeit und unternehmerisches Potenzial, wofür Sie in dieser Ausgabe mit den IHK-Gründerpreisträgern exzellente Beispiele finden. Insofern gilt natürlich auch: Economy matters.

Autor/in: 
IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2006, Seite 3

 
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