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Neue Bestmarke

Die Zahl der Lehrstellen in den IHK-Berufen hat in Mittelfranken ein Rekordniveau erreicht: Insgesamt gibt es aktuell 21 134 laufende Ausbildungsverhältnisse.

Dies ist ein Höchststand seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990. Ganz wesentlich zu diesem Ergebnis beigetragen hat die Entwicklung im abgelaufenen Jahr 2006, in dem erstmals die Schallmauer von 8 000 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen durchbrochen werden konnte. Insgesamt gingen im letzten Jahr 8 169 junge Menschen an den Start in die duale Berufsausbildung. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,7 Prozent gegenüber dem bereits hohen Niveau des Vorjahres.

„Die mittelfränkischen Unternehmen haben damit in eindrucksvoller Weise Verantwortung gezeigt und ihre Ausbildungsbereitschaft unter Beweis gestellt“, sagte IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst. Mit einer Steigerung von über zehn Prozent mehr Lehrstellen in den letzten drei Jahren sei der Ausbildungspakt von den Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Mittelfranken hervorragend erfüllt worden. Gleichwohl habe es Ende September 2006 noch Bewerber ohne Ausbildungsplatz und unbesetzte Ausbildungsstellen gegeben. Aber auch hier zeigten die Pakt-Vereinbarungen Wirkung, so der IHK-Präsident. Die gemeinsamen Nachvermittlungsaktivitäten von Kammern und Arbeitsagenturen sorgten bis Ende November für einen deutlichen Rückgang der noch unversorgten Jugendlichen. Als besonders erfolgreich habe sich dabei das Instrument der „Einstiegsqualifizierung“ erwiesen, ein sechs- bis zwölfmonatiges bezahltes Praktikum, das einer Vielzahl von Jugendlichen den Zugang zum Ausbildungsmarkt eröffnet hat. Über dreiviertel der Praktika münden in ein Ausbildungsverhältnis.

Entwicklung in den Berufsfeldern
Von den 8 169 neuen Ausbildungsverträgen im Jahr 2006 entfallen 5 778 (71 Prozent) auf die kaufmännischen und 2 391 (29 Prozent) auf die technischen Berufe. In den einzelnen Berufsfeldern ragen die Elektrotechnik mit plus 10,5 Prozent und der Handel mit plus 10,6 Prozent heraus. Auch bei der Bauwirtschaft mit plus 13,8 Prozent schlägt die positive Branchenentwicklung auf den Ausbildungsmarkt durch. In der Metalltechnik und bei den Banken waren jeweils Rückgänge um minus 3,7 Prozent bzw. minus 2,9 Prozent zu verzeichnen.

Der Anteil der Lehrstellen in den IHK-Berufen am gesamten Lehrstellenmarkt ist damit auf 58,5 Prozent gestiegen. Weiter abgesunken ist das Handwerk, auf das nur noch 28,2 Prozent aller Lehrstellen entfallen. Gut eingeschlagen haben die neuen Ausbildungsberufe, wobei insbesondere der 1998 eingeführte Mechatroniker mit inzwischen 191 neuen Lehrstellen zum hervorragenden Ergebnis von 2006 beiträgt.

Angesichts der guten Konjunktur will die IHK 2007 das Rekordniveau halten und nach Möglichkeit ausbauen. Dazu wird sie wieder eine Reihe von Initiativen starten, um zusätzliche Lehrstellen zu akquirieren. Außerdem soll die Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger verbessert werden, wobei die Hauptschulen im Fokus stehen. „Fit für Quali“, „Kontaktnetzwerk Hauptschule – Wirtschaft“, „Wie funktioniert Lernen?“ sowie „Teilqualifikation für Benachteiligte“ lauten die wichtigsten Projekte.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2007, Seite 16

 
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