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Bürotechnik

Bitte zum Diktat!

Digitale Diktiergeräte und digitale Spracherkennung haben eine extrem hohe Qualität erreicht. Von Michael Landwehr

Im Zeitalter günstiger Speicherpreise und nahezu unbegrenzter Speicherkapazität sind moderne digitale Diktiergeräte ihren elektromechanischen Geschwistern auf Bandbasis haushoch überlegen. Wer heute noch ein elektromechanisches Diktiersystem einsetzt, wird spätestens nach der nächsten Reparaturrechnung feststellen, dass er für das gleiche Geld ein modernes digitales Diktiergerät erwerben kann. Jubel und Beifall seiner Sekretärinnen und Schreibkräfte sind ihm zusätzlich sicher. Die modernen Geräte verfügen über eine kristallklare Sprachqualität und auch der Bandsalat gehört der Vergangenheit an. Die Leistungsbandbreite der Hersteller reicht von einfachen Aufnahmegeräten bis hin zu Geräten, die sich in einen Workflow einbinden lassen und mehrere Benutzer unterstützen können.

Für den Diktierenden eröffnen sich durch moderne Diktiergeräte viele nützliche Möglichkeiten. Beispielsweise ist das Einfügen von gesprochenem Text in ein Diktat möglich. Man kann zurückspulen und genau an der Stelle, an der man etwas einfügen möchte, einen Einschub diktieren. Über Indexmarker und Kontextinformationen (z. B. Datum, Sprecher und Uhrzeit) können weitere Informationen gespeichert werden. Da die Sprachaufzeichnung in einer Computerdatei erfolgt, ergibt sich eine enorme Vielfalt an Geräten zur Aufzeichnung und Wiedergabe.

Wer allerdings nur die Bandkassette durch eine Chipkarte oder das Bandabspielgerät durch ein Chipkartenabspielgerät "ersetzen" will, schöpft die weiteren Möglichkeiten nicht aus. Hierzu gehören auch:

  • Darstellung der Diktate in einer Liste
  • Darstellung von Informationen wie Dauer, Priorität, Sprecher und Aktennummer
  • Schreiben der Diktate durch mehrere Schreibkräfte
  • Statusverwaltung der Diktate ("geschrieben", "diktiert", "korrigiert", "versendet").

Um die ganze Bandbreite zu nutzen, bedarf es einer zum Diktiersystem passenden Software. Wenn in einem entsprechenden Umfeld mehrere Diktiergeräte, auch von verschiedenen Herstellern, verwendet werden sollen, ist es sinnvoll, eine Software-Lösung zu nutzen, die einen solchen Betrieb unterstützt. Ein weiterer Aspekt ist die Einbindung von externen Schreibbüros über E-Mail. Hier können Lastspitzen oder Urlaubs- und Schwangerschaftsvertretungen mit digitaler Hilfe ganz einfach überbrückt werden.

Als Eingabegeräte können neben den klassischen mobilen Diktiergeräten auch ein an den Computer angeschlossenes Diktiermikrofon mit Kabelverbindung, ein Diktiermikrofon mit Funkverbindung, ein drahtloses Headset oder ein Mobiltelefon (MDA, PDA) verwendet werden. Wenn man unterwegs ist, eröffnen sich mit dieser Technik ganz neue Möglichkeiten. So können Diktate, die auf den PDA oder MDA direkt aufgenommen wurden, per E-Mail versandt werden. Auf ein Diktiergerät gesprochene Diktate können auf das Notebook und von dort ins Büro übertragen werden. Auch lassen sich Ressourcen im Sekretariat und Schreibbereich viel besser nutzen.

Unabdingbar für ein Spracherkennungssys-tem sind eine perfekte Erkennung, eine nur kurze oder auch gar keine Einarbeitungszeit und die Einsetzbarkeit auf den vorhandenen handelsüblichen Systemen. Das sind Standardanforderungen, die nicht von allen Spracherkennungssystemen gut erfüllt werden. Interessant für den geschäftlichen Einsatz sind weitere Aspekte: Kann das System in andere Software-Systeme seine Texte eingeben? Können die Funktionen eines Branchen-Softwarepaketes auch über Sprachbefehle angesteuert werden?

Ein modernes Spracherkennungssystem sollte beim Einsatz im Unternehmen auf den "Stil des Hauses" adaptierbar sein. Es sollte nicht nur einfach Worte erkennen, es sollte ebenfalls so arbeiten, wie eine Sekretärin es tut. Es sollte schlecht verständliche Worte aus dem Zusammenhang heraus erkennen. Die Spitzensysteme werden durch den Fachhändler so optimiert, dass sie über eine durch statistische Algorithmen verbesserte Erkennung verfügen. Dafür werden nicht nur Wörter, sondern auch wenig gebrauchte Redewendungen zur Verbesserung der Erkennungsgenauigkeit herangezogen.

Externer Kontakt: Michael Landwehr ist Geschäftsführer der K2L Nürnberg GmbH, die Vertragspartner für DictaNet, Nuance (Dragon), Grundig und Philips ist (m.landwehr@K2L-gmbh.de, www.K2L-gmbh).
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2008, Seite 42

 
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