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GfK

Kunden wollen mehr Online-Studien

„Wir gehen optimistisch in das Jahr 2010“, erklärte Prof. Dr. Klaus Wübbenhorst, Vorstandsvorsitzender der GfK SE in Nürnberg, anlässlich der Bilanzpressekonferenz. Im vergangenen Jahr musste der Marktforscher eine Umsatzdelle hinnehmen. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) verzeichnete einen Umsatzrückgang von 4,6 Prozent auf 1,16 Mrd. Euro und auch das operative Ergebnis verschlechterte sich um 31 Prozent auf 88,9 Mio. Euro.

2009 sei ein schwieriges Jahr gewesen, so Wübbenhorst, aber die GfK Gruppe habe es gut gemeistert. Trotz gesunkenen Umsatzes konnte das Unternehmen ein geringeres Minus als der Branchendurchschnitt (rund sieben Prozent) verzeichnen und somit überzeugend seine Position als Nummer vier auf dem Weltmarkt halten. Die Marge für das Gesamtjahr lag bei 12,6 Prozent. Damit übertrifft die GfK ihre Prognose und erreicht nahezu die Vorjahrsmarge von 13 Prozent.

Pamela Knapp, seit November 2009 amtierender Finanz- und Personalvorstand, bestätigt, dass sich das Marktforschungsunternehmen vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise im letzten Jahr behaupten konnte. Insgesamt sei die GfK solide finanziert und verfüge über einen hohen Kreditspielraum. Die Konzernentwicklung sei sowohl auf ein erfolgreiches Kostenmanagement als auch auf die Effekte des Fitness- und Effizienzprogramms „Biss“ zurückzuführen. Positiv stimmt den Vorstand, dass sich das gesamte operative Geschäft seit dem vierten Quartal 2009 spürbar belebt. Allgemein geht die Prognose der GfK für 2010 von einem Umsatzanstieg von rund drei Prozent aus.

Die Krise hat sich laut Wübbenhorst insofern bemerkbar gemacht, als sich die Inhalte des Geschäfts etwas verschoben haben. Ein Blick auf den wichtigsten Marktforschungsmarkt USA zeigt, dass dort vermehrt Online-Studien statt Telefoninterviews durchgeführt werden. Die knappen Budgets haben den Trend hin zum Internet noch verstärkt. Auch die Analyse von Internet-Netzwerken wie beispielsweise YouTube, Twitter und Facebook rückt beim Marktforscher aufgrund dessen zunehmend in den Blickpunkt.

Mit 10 058 Beschäftigen, das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent, überschritt die GfK zum Jahreswechsel auch erstmals die 10 000-Grenze. Den größten Zuwachs konnte der Sektor „Retail and Technology“ (technische Konsumgüter) verzeichnen. Dank Zukäufen und neuer Bürogründungen in Großbritannien, Zypern, Dubai und Japan konnte der Sektor 460 neue Mitarbeiter einstellen. In den anderen zwei Geschäftsfeldern „Custom Research“ (Verbraucherforschung) und „Media“ (Erforschung von Medienreichweiten) verringerte sich der Umsatz um 9,4 beziehungsweise um 2,9 Prozent.

Von den über 10 000 GfK-Mitarbeitern arbeiten 1 790 in Deutschland und 1 506 in Nürnberg. Erst kürzlich wurde der zweite, neue GfK-Standort in der Bamberger Straße eingeweiht. Dirk von Vopelius, der Nachfolger Wübbenhorsts als IHK-Präsident, betonte bei der Eröffnung, die GfK untermauere damit den Anspruch der Metropolregion Nürnberg als Heimat für Kreative und als Kompetenzzentrum für die Marktforschung.

Autor/in: 
fle.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2010, Seite 76

 
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