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Creditreform

Viele Verbraucher sind klamm

Im wirtschaftlich schwierigen Jahr 2009 hat der Informationsdienstleister Creditreform Nürnberg Aumüller KG seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Nach Worten von Vertriebsleiter Bernhard Lotter stieg die Zahl der Mitglieder im mittelfränkischen Geschäftsgebiet um 3,5 Prozent auf 2 080. Die Anzahl der verkauften Firmenauskünfte wuchs um 2,5 Prozent auf 190 000. Über die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation von Privatpersonen wurde 1,35 Mio. Mal Auskunft gegeben – ein Plus von elf Prozent.

Die Zuwächse haben laut Lotter vor allem zwei Gründe: Zum einen wollen die Unternehmenskunden wegen der schleppenden Konjunktur bezüglich ihrer Geschäftspartner auf Nummer sicher gehen. Zum anderen hat Creditreform das Angebot erweitert, um sich als Rundum-Dienstleister für das Kunden-Risikomanagement zu etablieren. Bundesweit verarbeitet die Creditreform-Gruppe Monat für Monat drei Mio. Belege von 1,8 Mio. Unternehmen. Damit sind nach Angaben Lotters „alle relevanten Unternehmen abgedeckt“, die Daten des Debitorenregisters Deutschland hätten entsprechend hohe Aussagekraft.

Zu den Dienstleistungen von Creditreform Nürnberg gehört auch das Bilanz-Rating, das die letzten beiden Bilanzjahre auswertet und mit einer „qualifizierten Befragung“ ergänzt. Am Ende erhalten die Unternehmen bei entsprechendem Abschneiden ein Bonitätssiegel. Dies sei gerade für Unternehmen interessant, die durch die Krise eine schwache Bilanz 2009 ausweisen. Denn durch die Zweijahresbetrachtung und die ergänzende Befragung könne die Situation eines Betriebes objektiver dargestellt werden. Dieses in Nürnberg entwickelte Instrument wurde nun bundesweit von der Gruppe übernommen und als „Bilanz-Service-Circle“ angeboten. Die 70 Creditreform-Mitarbeiter in Nürnberg haben den Umsatz im Jahr 2010 um 2,8 Prozent auf über zehn Mio. Euro gesteigert. Damit rangiert Nürnberg im Ranking der 130 regionalen Creditreform-Gesellschaften etwa auf Platz 8.

Auch wenn das Insolvenzrisiko der bayerischen Unternehmen – berechnet nach dem Creditreform-Risiko-Indikator (CRI) – im vergangenen Jahr auf 1,72 Prozent gestiegen ist, liegt Bayern immer noch besser als der Bundesdurchschnitt mit einem CRI von 2,4 Prozent. Allerdings prognostiziert Lotter für das laufende Jahr einen bayernweiten Anstieg auf 1,78 Prozent: „Gerade die Ausdehnung der Lieferantenkredite schafft für kleinere Unternehmen teils erhebliche Probleme.“ In der lokalen Betrachtung stellt Lotter eine verschlechterte Situation in Fürth, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen fest, während die Anfälligkeit für Insolvenzen in Erlangen gesunken ist.

Mit Blick speziell auf die Verbraucher berichtet Lotter von „erheblichen Zahlungsstörungen“. Das bedeutet, dass etwa fremdfinanzierte Konsumkäufe oder Ratenkredite schlechter bedient werden als noch ein Jahr zuvor. Die Creditreform-Erhebungen in diesem Jahr lassen keine Besserung erwarten.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2010, Seite 74

 
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