Telefon: +49 911 1335-1335

Brau Beviale 2010

„Getrunken wird immer”

153 Liter Kaffee, 137 Liter Mineralwasser, 117 Liter Erfrischungsgetränke, 109 Liter Bier – die Deutschen trinken pro Jahr durchschnittlich rund 758 Liter unterschiedlicher Getränke. Tendenz steigend. Der Getränkemarkt ist ebenso lukrativ wie hart umkämpft. Schaufenster der Branche in Europa war auch in diesem Jahr die Investitionsgütermesse „Brau Beviale 2010“, die von der NürnbergMesse GmbH veranstaltet wurde.

Knapp 1 350 Aussteller aus 48 Ländern lockten rund 33 000 Fachleute aus dem technischen und kaufmännischen Management der Getränkeindustrie ins Messezentrum, jeder vierte Besucher kam aus dem Ausland. Zu den Schwerpunkten der Messe gehörten neben Technologien (z.B. Abfüll- und Verpackungsmaschinen) auch Rohstoffe, Marketing und Vertrieb von Getränken sowie Logistiklösungen. 28 besonders innovative Unternehmen bildeten in diesem Jahr einen vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Gemeinschaftsstand. Besonderes Augenmerk der Messe lag auf energie- und ressourcensparenden Verfahren. Wie in den vergangenen Jahren wurde die Auszeichnung „European Beer Star“ in 44 Kategorien verliehen, darunter an die Brauerei Wagner in Merkendorf (Silber-Medaille in der Kategorie Deutsches Festbier). 955 verschiedene Biersorten waren von einer Expertenjury getestet und bewertet worden.

Die Vertreter der Getränkeindustrie verbreiteten angesichts der anziehenden Konjunktur Optimismus. So erwartete der VDMA-Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen nach dem schwachen Jahr 2009 in diesem Jahr einen Anstieg des Produktionswerts um vier Prozent, im nächsten Jahr sollen es sechs Prozent sein. Dann würde der Gesamtwert die Grenze von zehn Mrd. Euro wieder übersteigen. Ein Großteil der Maschinen und Anlagen aus Deutschland wird exportiert. „Dank der vielen Innovationen bleibt die deutsche Getränketechnik die Nummer eins auf dem Weltmarkt – trotz wachsender Konkurrenz“, erklärte der Verbandsvorsitzende Volker Kronseder.

Die Produzenten von alkoholfreien Getränken rechnen in diesem Jahr mit stabilen bis leicht sinkenden Absätzen. Deutsche Brauereien werden in den nächsten Jahren hingegen mit abnehmender Nachfrage zu kämpfen haben: Der Pro-Kopf-Verbrauch wird voraussichtlich nochmals um neun Liter pro Jahr sinken. Steigende Kosten für Rohstoffe werden den Bierpreis im nächsten Jahr nach Aussagen von Gerhard Ilgenfritz, Präsident des Vereins „Private Brauereien Bayern e.V.“, um durchschnittlich 30 bis 50 Cent je Kiste erhöhen. Die Privat- und Kleinbrauereien sind laut Ilgenfritz trotz des sinkenden Bierkonsums und des Preisdrucks der Großbrauereien gut aufgestellt. Regionale Biersorten sind in der Gunst der Konsumenten weiter gestiegen: „Gefragt ist Klasse, Authentizität und Individualität.“

Im nächsten Jahr wird es auf der Fachmesse einen neuen Programmpunkt geben: Die „PETpoint“, ein eigentlich zur Münchner Getränkemesse „drinktec“ gehörendes Messe-Angebot, wird im nächsten Jahr erstmals im Rahmen der Brau Beviale stattfinden. Im Gegenzug wird der „European Beer Star“ im Jahr 2013 im Rahmen der „drinktec“ verliehen. Die beiden Getränke-Messen wollen sich durch diese Zusammenarbeit künftig weniger Konkurrenz machen, wie NürnbergMesse-Geschäftsführer Bernd A. Diederichs und der Geschäftsführer der Messe München, Dr. Reinhardt Pfeiffer, erklärten. Diederichs ist sicher, dass die Brau Beviale ihre Stellung als Leitmesse festigen kann: „Denn getrunken wird immer.“

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2010, Seite 53

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick