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Continental

Neues Entwicklungszentrum in Nürnberg

Der Automobilzulieferer Continental baut seinen Standort Nürnberg aus: Auf dem Firmengelände im Nürnberger Nordosten entsteht ein neues Test- und Entwicklungszentrum, in das 7,5 Mio. Euro investiert werden.

Was genau in dem neuen Zentrum geprüft wird, ist „Geschäftsgeheimnis“. Rainer Pühl, Leiter des Nürnberger Continental-Standorts, verrät aber, dass der Neubau dazu beitragen wird, die Entwicklungszeiten für Innovationen zu verkürzen. Denn die Automobilbauer verlangen für die Neuentwicklung einer Getriebesteuerung eine Entwicklungszeit von höchstens 30 Monaten, vor einem Jahrzehnt dauerte dies noch 60 Monate. Dem Produktionsstart der ersten kontinuierlich variablen Getriebesteuerung für Audi im Jahr 1999 ging sogar eine sechsjährige Entwicklungszeit voran.

Ab Mitte 2012 sollen in dem Gebäude, das schon für die weitere Expansion vorbereitet ist und problemlos erweitert werden kann, rund 100 Experten arbeiten. Schon jetzt sind auf dem Conti-Firmengelände im Nürnberger Nordosten 2 000 Mitarbeiter in Entwicklung und Produktion tätig.

Neben dem Continental-Geschäftsbereich Getriebesteuerungen hat auch die Geschäftseinheit Hybrid & Elektroantriebe ihren weltweiten Hauptsitz mit Entwicklung und Produktion in Nürnberg. Hier ging z.B. im Jahr 2008 die Lithium-Ionen-Batterie für Hybrid- und Elektrofahrzeuge in Serie. Außerdem werden Motorsteuerungen, Sitzbedieneinheiten, elektrische Handbremsen, Chassis-Regler und Getriebesteuerungen auf Leiterplattenbasis hergestellt. Jährlich verlassen rund 4,6 Mio. Geräte das Werk. Bei den Getriebesteuerungen ist Conti nach Worten von Rudolf Stark, dem Leiter dieses Geschäftsbereiches, der Technologie- und Weltmarktführer.

Die Wurzeln des Conti-Standortes reichen zurück ins Jahr 1889, als in der Fürther Straße Bayerns erste Schraubenfabrik Göbel & Schoter gegründet wurde. Hieraus ging die Nürnberger Schraubenfabrik (NSF) hervor, aus der 1967 AEG-Telefunken – Fachbereich Bauteile NSF wurde. Erst vor 31 Jahren wurde mit der Produktion von Automobilteilen begonnen. Daimler formte dann die Tochter Temic, die wiederum im Jahr 2001 von Continental übernommen wurde.

Unter der Regie von Conti hat sich die Zahl der Beschäftigten mehr als verdoppelt, der Standort wurde Schritt für Schritt ausgebaut. Allein in den letzten vier Jahren wurden in Nürnberg über 70 Mio. Euro investiert, wie Pühl hervorhebt. Während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise wurden keine Mitarbeiter entlassen, in den letzten beiden Jahren kamen 240 neue Mitarbeiter hinzu. Weitere 35 Ingenieure werden aktuell gesucht. Nach Aussage von Bereichsleiter Rudolf Stark profitiert auch Conti vom aktuellen Boom in der weltweiten Automobilwirtschaft: „Wir arbeiten mit allem, was wir haben und sind bis unters Dach ausgelastet.“

Autor/in: 
tt. n
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2011, Seite 57

 
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