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Regionale IHK-Gremien

Wirtschaft im ländlichen Raum

„Der ländliche Raum holt ökonomisch auf.“ Das erklärte Martin Haggenmüller vom Bayerischen Wirtschaftsministerium beim Treffen der 14 regionalen IHK-Gremien in Herrieden. Die Tagung fand bei der Schüller Möbelwerk KG statt und befasste sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „ländlicher Raum als Industriestandort“.

„Das Herz der bayerischen Industrie schlägt im ländlichen Raum“, sagte Haggenmüller, der im Wirtschaftsministerium als Experte für Landesentwicklung tätig ist. 58 Prozent der industriellen Unternehmen hätten Standorte außerhalb der Ballungsräume, am Export hätten diese Betriebe einen Anteil von 41 Prozent. Dienstleistungsunternehmen seien dagegen überwiegend in städtischen Verdichtungsräumen angesiedelt. Festzustellen sei, dass der ländliche Raum gegenüber den Ballungsräumen Boden gutmache. Dies lasse sich nicht nur am Wirtschaftswachstum ablesen, sondern auch an Aspekten wie Arbeitslosenraten oder Robustheit in Wirtschaftskrisen. „Es gibt einen ökonomischen Annäherungseffekt zwischen Stadt und Land“, fasste Haggenmüller zusammen. Allerdings werde die demographische Entwicklung das Land stärker treffen als die Ballungsräume.

„Wenn wir einen regionalen Lichtpunkt auf die Weltkarte bringen wollen, schaffen wir das nur gemeinsam. Der ländliche Raum braucht die Stadt und die Stadt braucht den ländlichen Raum“, sagte IHK-Präsident Dirk von Vopelius und unterstrich damit die Notwendigkeit der Zusammenarbeit innerhalb der Metropolregion Nürnberg. Auch hier zeige sich die Tendenz, dass sich Industrieunternehmen neue Standorte stärker auf dem Lande als in Ballungsräumen suchen.

Schüller Möbelwerk

Der Sitzung der IHK-Gremien ging eine Führung durch das Schüller Möbelwerk voraus. Das Unternehmen mit rund 1 130 Mitarbeitern steht im Ranking der Hersteller von Küchenmöbeln unter den ersten fünf weltweit. Produziert wird ausschließlich im Werk Herrieden, in dem jährlich 90 000 Einbauküchen gefertigt werden, von denen rund ein Viertel in den Export geht. Etwa zehn Mio. Euro werden derzeit in den Bau eines weiteren Gebäudes investiert, sodass der Standort weiter gestärkt wird. Gegründet wurde das Schüller Möbelwerk im Jahr 1965 von Otto Schüller, der damals mit 25 Mitarbeitern begann, Küchenbuffets herzustellen. 1971 wurden die ersten Einbauküchen gefertigt und 1975 wurde die erste eigene Einbauküchen-Kollektion entworfen. Seit 2003 wird das Familienunternehmen von den Geschäftsführern Markus Schüller, Max Heller und Manfred Niederauer geleitet.

Autor/in: 
ubr.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2012, Seite 35

 
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