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Solar Millennium

Insolvenzverfahren eröffnet

Über die Solar Millennium AG mit Sitz in Erlangen, die auf die Erstellung von Solargroßkraftwerken spezialisiert ist, wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Zum Insolvenzverwalter der Gesellschaft bestellte das zuständige Amtsgericht in Fürth den Nürnberger Rechtsanwalt Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun, der zuvor bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter des Unternehmens eingesetzt worden war. Mit der Insolvenzeröffnung geht die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über die Solar Millennium AG auf den Insolvenzverwalter über.

Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird Böhm den Investorenprozess fortsetzen. Chancen auf Übernahme durch einen Investor sieht er noch für die in Köln ansässige Projekt-Tochter Flagsol GmbH sowie für einige wenige spanische Projekte, insbesondere für das Arenales-Projekt. Ob eine Übernahme von Solar Millennium als Ganzes noch möglich ist, lässt sich nach Worten Böhms noch nicht absehen. Es sei deshalb unvermeidlich gewesen, den rund 40 Mitarbeitern der Solar Millennium AG zu kündigen.

Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens können die Gläubiger ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter anmelden. Namentlich bekannte Gläubiger erhalten vom Insolvenzverwalter die für die Forderungsanmeldung notwendigen Unterlagen; Gläubiger, die nicht namentlich bekannt sind, erhalten die nötigen Informationen über die Internet-Seite www.schubra.de. Die Gläubigerversammlung für die rund 16 000 Anleihe-Gläubiger ist für den 15. Mai 2012 angesetzt. Zudem hat das zuständige Amtsgericht einen Gläubigerausschuss bestellt.

Unterdessen setzt Böhm die Prüfung eventuell bestehender Haftungsansprüche fort. Insbesondere werde untersucht, ob die Investitionen von rund 80 Mio. Euro, die die Solar Millennium AG in den USA getätigt hat, eine Haftung der Verantwortlichen begründen. Es gehört zu den Aufgaben eines Insolvenzverwalters zu prüfen, ob Schadenersatzansprüche bestehen, und diese im Interesse der Gläubiger durchzusetzen. Im Fall der Solar Millennium AG mit ihrem komplizierten Geflecht aus Tochtergesellschaften und Beteiligungen werde dies jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen, erklärte Böhm.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2012, Seite 83

 
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