Telefon: +49 911 1335-1335

Fachkräftesicherung

Ausländische Berufsabschlüsse

Qualifizierte Fachkräfte mit Migrationshintergrund besser in den deutschen Arbeitsmarkt integrieren: Das ist das Ziel des Anerkennungsgesetzes, das vor zwei Jahren in Kraft getreten ist.

Seitdem besteht der Anspruch, im Ausland erworbene Abschlüsse auf die Gleichwertigkeit mit den entsprechenden deutschen Qualifikationen überprüfen zu lassen. Für die Anerkennung beruflicher Bildungsabschlüsse aus Industrie, Handel und Dienstleistungen ist die Anerkennungsstelle „IHK Fosa“ (Foreign Skills Approval) mit Sitz in Nürnberg zuständig – eine Gemeinschaftseinrichtung von 77 deutschen Industrie- und Handelskammern.

Was hat ein portugiesischer Mechatroniker in seiner Ausbildung gelernt? Ist ein kaufmännischer Berufsabschluss aus Großbritannien mit einem deutschen IHK-Abschluss vergleichbar? Solche Fragen müssen die Mitarbeiter der IHK Fosa bei der sogenannten Gleichwertigkeitsfeststellung klären. Sie gleichen ab, ob bestimmte Kompetenzen im Vergleich zum entsprechenden deutschen Berufsbild fehlen oder ob der ausländische Abschluss als absolut gleichwertig eingestuft werden kann.

Nach den ersten zwei Jahren zog die IHK Fosa eine positive Zwischenbilanz: Seit Einführung des Anerkennungsgesetzes im April 2012 sind fast 5 500 Anträge bei ihr eingegangen. Im gleichen Zeitraum wurden über 3 300 Bescheide erteilt: In rund 70 Prozent der Fälle wurde den Fachkräften bestätigt, dass ihre ausländische Qualifikation in vollem Umfang gleichwertig mit dem entsprechenden deutschen Berufsabschluss ist. Den restlichen 30 Prozent wurde bescheinigt, dass ihre Abschlüsse zumindest teilweise gleichwertig sind. Doch auch dieses Zertifikat erhöht ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Zum einen können Arbeitgeber ihre Qualifikation nun besser einschätzen, zum anderen erkennen die Fachkräfte, wo sie noch Weiterbildungspotenzial haben.

Die meisten Anträge in den letzten zwei Jahren bezogen sich auf kaufmännische Berufe, gefolgt von Metall- und Elektroberufen, insgesamt gingen bislang Anträge für 133 verschiedene Referenzberufe ein. Betrachtet nach Ländern, in denen die Ausbildung absolviert wurde, liegen Polen, Russland und die Türkei vorne.

Für Fachkräfte, die ihren Abschluss von der IHK Fosa prüfen lassen wollen, ist die jeweilige IHK vor Ort eine erste Anlaufstelle: Dort informieren Berater über das Verfahren, außerdem helfen sie dabei, die benötigten Unterlagen zusammenzustellen und den deutschen Referenzberuf herauszufinden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2014, Seite 56

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick