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Editorial

Schöne neue Welt

Erinnern Sie sich? Es ist noch keine 20 Jahre her, da gab es an den Börsen ein Zauberwort, das weltweit Kurse explodieren ließ: New Economy. Und schon damals hieß es, die Zukunft läge ausschließlich in der Informationsökonomie, im Wettbewerb um innovative Ideen, in der Erzeugung, Verarbeitung und Verbreitung von Informationen bzw. Inhalten.

Was von der New Economy geblieben ist, wissen wir alle – entsprechend skeptisch bis zögerlich begegnet manch einer dem aktuellen Zauberwort Digitalisierung. Sind die klassischen Wege in Entwicklung, Produktion, Marketing und Vertrieb wirklich out? Gehört die Zukunft vornehmlich den unersättlichen Datensammlern? Beanspruchen digitale Netzwerker und Portalbetreiber am Ende eine höhere Wertschöpfung als die Erbringer der eigentlichen Leistung?

Es wird kein Entweder-oder geben, sondern die unterschiedlichsten Kombinationen der „alten“ und der „neuen“ Welt. Und alles, was irgendwie digital werden kann, wird auch digital. Das bedeutet für unsere Unternehmen, dass wir jeden einzelnen Prozess auf Digitalisierbarkeit überprüfen müssen. Es geht um internationale Standardisierung, es geht um Beschleunigung der Prozesse und es geht bei aller Dynamik immer auch um sicheres Management eines exponentiell wachsenden Datenvolumens.

Eines aber sollten wir uns als Kundinnen und Konsumenten gerade im privaten Bereich gründlich überlegen: Wollen wir wirklich in immer mehr Lebensbereichen auf den persönlichen Kontakt zu dienstbaren Geistern verzichten? Wieviel schöner ist die neue Welt mit dem freundlichen Lächeln eines hilfsbereiten Serviceberaters oder einer gut gelaunten Verkäuferin?

Autor/in: 

IHK-Präsident
Dirk von Vopelius

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2015, Seite 3

 
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