Die Budgetüberschreitungen bei öffentlichen Bauvorhaben sind fast schon an der Tagesordnung, über manchen Einzelfall kann man nicht einmal mehr schmunzeln. Was aber meine KollegInnen und ich unbedingt vermeiden wollten ist nun eingetreten: Das Projekt „Haus der Wirtschaft“ in Nürnberg verteuert sich jenseits des genehmigten Budgets - nun hat es auch uns erwischt.
Als Unternehmer weiß ich, dass eine Bilanz nicht aus Erklärungen besteht, sondern aus Zahlen. Dennoch halte ich an dieser Stelle eine Erläuterung der Situation für notwendig. Wir sind noch immer gefangen im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtung zur Archäologie. Die Funde gehen weit über das hinaus, was uns hochrangige Experten prophezeit haben. Die Auswirkungen sind umfassend: Erhöhte Grabungskosten, Sonderaufwand für die Abstützung der Umgebung, ungeplante Mietkosten und Baupreiserhöhungen durch Zeitverzug. Eine genaue Aufstellung legen wir soweit bis dahin absehbar der Vollversammlung unserer IHK im Oktober vor.
Mir liegt daran, bei unseren Mitgliedsbetrieben um Verständnis für eine Situation zu werben, in der die IHK als Bauherr über keinerlei eigene Handlungsspielräume verfügt. Wir werden konzentriert daran arbeiten, das Bauprojekt nach Freigabe durch die Archäologiebehörde zu einem für die gesamte Mittelfränkische Wirtschaft guten Ende zu führen. Nach wie vor gehen wir davon aus, dass es weder zum Einsatz von Fremdmitteln, noch zu einer Beitragserhöhung kommen wird. Ich bitte hier insbesondere im Namen unseres ehrenamtlichen Bauausschusses um Ihr Vertrauen.
Sinn und Zweck der gesamten Maßnahme war und ist es, an einem einzigartigen Grundstück in den Werterhalt unseres – Ihres – IHK-Vermögens zu investieren. Die Einzigartigkeit des Grundstücks wurde uns nunmehr auf sehr anstrengende Weise nachhaltig bestätigt. Ich bedanke mich bei allen Mitgliedsbetrieben aus ganz Mittelfranken, dass wir diese Anstrengung gemeinsam meistern.
