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IHK-Integrationsfonds

Flüchtlinge auf dem Weg zur Ausbildungsreife

Dank eines Soforthilfeprogramms von IHK und Unternehmen konnten 85 Jugendliche Grundkenntnisse der deutschen Sprache erlernen und haben jetzt bessere Startchancen in die Ausbildung.

Der sprunghafte Anstieg von Schülern mit Fluchthintergrund brachte vor zwei Jahren die Berufsschulen an ihre Aufnahmegrenzen. Deshalb rief die IHK Nürnberg für Mittelfranken einen Integrationsfonds ins Leben, der im Februar 2016 an den Start ging. In Nürnberg, Ansbach, Lauf und Herzogenaurach wurden Kurse für junge berufsschulpflichtige Flüchtlinge eingerichtet, finanziert durch einen Grundstock der IHK Nürnberg für Mittelfranken in Höhe von 100 000 Euro pro Jahr, ergänzt um Spenden mittelfränkischer Unternehmen. 85 Jugendliche mit Fluchthintergrund haben an diesem Programm der IHK teilgenommen. Neben Deutschunterricht standen auch landeskundliche Inhalte und Berufsorientierung auf dem Stundenplan. „Die Regierung von Mittelfranken bedankt sich ausdrücklich bei der IHK für die schnelle und unkomplizierte Unterstützung“, sagte Leitender Regierungsschuldirektor Rudolf Rager, als im Juli Bilanz gezogen wurde.

Viele Schüler haben in Praktika erste berufliche Erfahrungen sammeln können. Auch bei einigen Exkursionen in mittelfränkische Betriebe konnten sie in den Berufsalltag hineinschnuppern. Neben fachlichen Inhalten wurden auch zwei „Wandertage“ angeboten: Im Herbst 2016 besuchten alle Flüchtlinge, begleitet von IHK-Mitarbeitern, den Nürnberger Tiergarten. Im Frühjahr 2017 fand ein Kreativtag statt. Unter Anleitung fränkischer Künstler wurde je nach Interesse und Neigung gemalt, musiziert oder gesungen. Um das Erlernte zu vertiefen, wurde für die Teilnehmer 2016 eine Sommerschule entwickelt: So konnten sie in den Sommerferien ihre Sprachkenntnisse festigen und erste Schritte in Sachen Berufsorientierung unternehmen.

Sommer-Camp 2017

Aufgrund der positiven Resonanz hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken auch im August 2017 an sechs Standorten wieder ein „Sommer-Camp“ angeboten. Dieses Mal können alle jugendlichen Flüchtlinge aus Mittelfranken teilnehmen, die im September eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung beginnen.

Ziel des Sommer-Camps war es, die Sprachkenntnisse der Jugendlichen zu verbessern und gezielt auf die Ausbildung vorzubereiten. Im Fokus standen die Fragen: Worauf legen deutsche Betriebe besonderen Wert? Was ist wichtig für einen erfolgreichen Ausbildungsverlauf? Zum Abschluss der IHK-Integrationsklassen erhielten die Schüler ein Teilnahmezertifikat der Schule. Außerdem hatten sie Gelegenheit, einen B1-Sprachtest zu absolvieren. Einige Jugendliche haben bereits Zusagen für Ausbildungsplätze. Wenn die Ausländerbehörden zustimmen, können sie im September/Oktober mit der Ausbildung starten.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2017, Seite 30

 
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