Telefon: +49 911 1335-1335

Editorial

Prima Klima

Das Jahr 2019 wird als ein Jahr des Aufstands der Schülerinnen und Schüler in die Geschichte eingehen. Für die Älteren unter uns – ich gehöre inzwischen dazu – ist das nichts wirklich Neues. Wir sind voller Elan gegen den Vietnamkrieg zu Felde gezogen, ein grausames Gemetzel, das heute im historischen Rückblick erst recht sinnlos erscheint.

Die meisten von uns kennen den Film „Der Club der toten Dichter“. Wir sind berührt, wenn sich die Jugendlichen im Film nacheinander erheben und auf die Tische steigen – ein starkes Zeichen gegen Gleichgültigkeit und Duckmäusertum. Und wie ist das nun mit der FFF-Bewegung? Bei allen Übertreibungen und Denkfehlern geht es den jungen Leuten nicht um Zerstörung, sondern um Bewahrung unserer Lebensverhältnisse.

Ist nun eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft in unserem Land denkbar? Im Prinzip ja, wenn alle Beteiligten bereit sind, den Preis dafür zu zahlen. Verzicht und Verbote sind dabei in meinen Augen der falsche Ansatz, besser wären Ressourceneffizienz, nachhaltiges Qualitätsdenken und vor allem Kompensationsprojekte. Kompensation, nicht als Ablasshandel verstanden, sondern als kluge Investition in globalen Klimaschutz. Der Grenznutzen einer Klima-Investition ist aus heutiger Sicht in Entwicklungsländern höher als in Europa.

Afrika liegt uns dabei näher als jeder andere Kontinent. Den Preis für ein lebenswertes Leben ohne Fluchtursachen in Afrika werden wir Europäer mitbezahlen müssen, so oder so. Genau betrachtet geht es dabei ja nicht um Kosten, sondern um langfristige Investitionen, deren Rendite am Ende unseren Unternehmen und den Menschen in beiden Kontinenten zugutekommt. Mit einem guten Klima im globalen Miteinander.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2019, Seite 3

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick