Für viele Gründerinnen und Gründer im Freistaat hat die Corona-Krise offenbar neue Chancen gebracht: Die Zahl der Neugründungen in Bayern ist nach Angaben des Landesamtes für Statistik im Jahr 2021 um 5,3 Prozent auf fast 99 400 gestiegen, was einem Höchststand seit 2013 entspricht.
Die größten Zuwächse gab es in Bayern in den Branchen Handel, Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Energieversorgung und Verarbeitendes Gewerbe.
In Mittelfranken ist die Zahl der Gewerbeanmeldungen im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich gestiegen und hat mit 15 875 sogar die Vorkrisenwerte aus 2019 übertroffen. Ein großer Treiber scheint dabei die Digitalisierung gewesen zu sein, vor allem in den Bereichen E-Commerce und Dienstleistungen. Der Kampf gegen Corona hat zudem Gründungen im Gesundheitssektor befördert. Sogar in Bereichen, die von der Corona-Krise besonders betroffen waren (z. B. stationärer Handel, Gastronomie oder Veranstaltungswirtschaft) haben Gründer den Neuanfang gewagt. Und auch die Energiewende führte zu vielen neuen Gewerbeanmeldungen.
Der Trend zur Gründung im Nebenerwerb setzte sich zudem weiter fort: 2021 erfolgten bayernweit 63 Prozent der Gründungen im Nebenerwerb. Auch in Mittelfranken ist die „Gründung nebenbei“ mittlerweile die dominierende Form. Der Anteil stieg in den letzten beiden Jahren von 52 Prozent im Jahr 2019 auf 60 Prozent im letzten Jahr sehr stark an. Neben dem Ausprobieren eigener Ideen dürfte auch die Kurzarbeit diese Entwicklung im vergangenen Jahr noch einmal beflügelt haben.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken setzt sich mit Nachdruck für eine nachhaltige Stärkung der Gründungskultur ein. Sie bietet Gründungsinteressierten einen umfangreichen Service aus Informationen, Beratungen, Webinaren und Möglichkeiten zum Netzwerken. Zudem werden jedes Jahr drei junge Unternehmen mit dem IHK-Gründerpreis Mittelfranken ausgezeichnet. Wie der Krieg in der Ukraine das Gründungsgeschehen im Jahr 2022 beeinflussen wird, ist noch nicht abzusehen. Die Nachfrage nach IHK-Gründungsberatungen ist jedoch unverändert rege. Auch die monatlichen Gründungs-Webinare der IHK sind weiterhin sehr gut besucht.
