Telefon: +49 911 1335-1335

Schutt-Karl

Aufbruch mit Abbruch

Schutt-Karl © Schutt-Karl

Roter Lkw als Markenzeichen: Philomena und Johannes Karl mit einem ihrer Fahrzeuge.

Die roten Container und Laster der Schutt-Karl GmbH in Burgsalach-Pfraunfeld sind eine Art Markenzeichen der Firma. Als diese haben sie Tradition: Denn vor fast 70 Jahren legte sich Gründer Josef Karl als erster einen leuchtend roten Transport-Lkw zu. Er sammelte damit den Schutt ein, der in den Nachkriegsjahren in vielen zerstörten Ortschaften beseitigt werden musste – daher der Name "Schutt-Karl". Später entwickelt sich daraus der Container-Dienst, dessen nunmehr 20 Lkw bis heute in kräftigem Rot strahlen. Zum Leistungsspektrum des Unternehmens im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gehören außerdem Abbruch, Erdbau, Entsorgung, Bauschutt-Recycling, Lieferung von Heizöl und Diesel, Verleih von Lkw-Mobilbaggern und Verkauf von Schüttgut.

Die Auftragslage ist dem Unternehmen mit seinen 40 Beschäftigten zufolge gut. Zunehmend schwierig werde es aber, für die Zukunft passende Mitarbeiter zu finden. Denn Schutt-Karl will "moderat wachsen", wie Johannes Karl sagt. Er leitet mit seinem Vater Johann Karl das Unternehmen, seine Mutter Maria und seine Frau Philomena sind als Prokuristinnen tätig. Zur Mitarbeitergewinnung und Imagepflege ist das Unternehmen sehr aktiv in sozialen Netzwerken unterwegs. Auf Instagram geben z. B. die Lkw-Fahrer und Baggerführer Einblicke in ihren Joballtag mit Geröll und Abbrucharbeiten. Das scheint sich zu lohnen: 80 Bewerbungen bekomme Schutt-Karl auf zwei Aufrufe in den sozialen Medien. "Über vergleichbare Stellenanzeigen in der Tageszeitung ist die Resonanz sehr gering", sagt Junior-Chef Johannes Karl.

Aktuell baut die Unternehmerfamilie ein neues Bürogebäude mit einer Grundfläche von knapp 350 Quadratmetern. Auf drei Stockwerken werden ab Jahresende Kunden und Mitarbeiter mehr Platz vorfinden als im derzeitigen Gebäude. Rund sechs Mio. Euro investiert der Betrieb aktuell in den Neubau und die neue Recyclingfläche, die von derzeit 22 000 auf insgesamt 62 000 Quadratmeter erweitert werden soll. Die Junioren planen Interieur und Technik, der Senior kümmert sich um den Fortschritt auf der Baustelle. Auch sonst teilt man sich die Aufgaben in dem Familienbetrieb, der aktuell rund 13 Mio. Euro im Jahr umsetzt, auf: Maria und Philomena Karl kümmern sich um das Kaufmännische, Johannes und Johann Karl sind für Technik, Stoffstrom-Management, die firmeneigene Werkstatt sowie die Abbruchbaustellen verantwortlich.

Seit 1998 betreibt Schutt-Karl eine Anlage zum Recyceln von Bauschutt, zudem ist die Firma Gründungsmitglied im bayerischen Landesverband Baustoffrecycling. Deshalb will sie künftig auch hierzu Social-Media-Marketing betreiben und erlären,  wie die Firma durch das Baustoff- und Abfall-Recycling zum Klimaschutz beiträgt. Dies sei in der Bauwirtschaft von Bedeutung, da die Branche weltweit zu den größten CO2-Produzenten gehöre, noch vor der Luftfahrt, erklärt Johannes Karl.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2022, Seite 80

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick