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Weltkonjunktur

Europa und China mau, USA und Indien laufen gut

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„Wir erleben gerade eine sehr intensive Phase mit viel Licht und viel Schatten im internationalen Geschäft“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.

Ein Befund der Umfrage unterstreicht die strukturellen Defizite des Standorts Deutschland: Denn viele der Unternehmen geben zu Protokoll, dass sie zwar auch in ihren Auslandsmärkten mit der schwierigen Konjunkturlage kämpfen, aber dort oft auch eine gewisse Aufbruchstimmung und ein besseres Investitionsklima vorfinden.

Das schlägt sich in den Investitionsbudgets für das kommende Jahr nieder: Während die deutschen Unternehmen in Deutschland, aber auch an ihren Standorten in Europa zurückhaltend sind, wollen sie vor allem in Nordamerika, in der Asien-Pazifik-Region (ohne China) sowie im Nahen und Mittleren Osten ihr Engagement ausbauen. „Diese Diskrepanz zwischen Investitionen im Inland und Ausland zeigt einmal mehr, dass Unternehmen hierzulande dringend verlässliche und attraktive Rahmenbedingungen brauchen“, mahnte Treier.

In den einzelnen Weltregionen ergibt sich für die deutsche Wirtschaft folgendes Bild: In Europa laufen die Geschäfte noch recht gut, aber die Erwartungen für das kommende Jahr sind deutlich pessimistischer. Vor allem die schwächelnde deutsche Wirtschaft belastet die Stimmung der Unternehmen auf dem Kontinent. In China haben sich die Hoffnungen auf eine Erholung der Nachfrage nach dem Ende der Null-Covid-Politik noch nicht bestätigt. Aktuell berichten die Unternehmen dort von überwiegend schlechten Geschäften.

Dagegen zeigen sich die Unternehmen mit Standorten in Nordamerika konstant optimistisch. Auch in Süd- und Mittelamerika und im Asien-Pazifik-Raum (ohne China) blicken die Betriebe sehr zuversichtlich auf die kommenden Monate. Dort entwickelt sich vor allem Indien aus Sicht der deutschen Unternehmen „beachtlich gut“, wie der dortige AHK-Geschäftsführer Stefan Halusa berichtet: „Unsere Mitgliedsunternehmen sind sehr optimistisch und haben für die nächsten Jahre große Investitionspläne in Indien.“ Der indische Markt sei zwar nicht einfach, biete aber ein robustes Wirtschaftswachstum und hohe staatliche Investitionen.

Als größte Risiken für das internationalen Geschäft nennen die Unternehmen die zurückgehende Nachfrage und die zunehmende restriktive Geldpolitik, die schwankende Wechselkurse und Herausforderungen bei der Finanzierung nach sich zieht. Etwas in den Hintergrund getreten sind dagegen Risiken, die vor einem Jahr als größte Gefahren genannt wurden, u. a. die Störung von Lieferketten sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise.

Download der Studie: www.dihk.de (Suchbegriff „AHK World Business Outlook“)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2023, Seite 50

 
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