6. Aktionstag Handel 2018 Ansbach

Heiße Schlitten und 27.000 Quadratmeter große Lager: Einblicke beim Premium-Praktikum

„So etwas zu fahren oder zu verkaufen, das wäre schon schick“, so lautete das Fazit von Carmen Pfeiffer von der Mittelschule Wolframs-Eschenbach. Sie hatte im Rahmen des 6. Aktionstags Handel und Dienstleistung in Stadt und Landkreis Ansbach einen Schnuppertag im Autohaus Oppel absolviert und konnte dabei auch glänzende Roadster und Cabrios bewundern. Disposition, Buchhaltung, Anmeldung/Rezeption und Marketing, all diese Abteilungen hatte sie in dem Autohaus an nur einem Tag kennengelernt – so konnte sich die 10-Klässlerin gleich eine Meinung darüber bilden, welche Bereiche ihr gefallen würden und welche eher nicht. „Buchhaltung muss einem wirklich liegen, das ist nichts, was man wirklich gerne macht“, so lautete ihr Fazit. Sehr abwechslungsreich hingegen stellte sich ihr die Arbeit der Rezeptionistinnen dar. „Die Rezeptionistinnen sind im ganzen Betrieb unterwegs, sie sind das Herzstück des Betriebs, ohne die würde nicht viel gehen“, so berichtete sie – bevor sie ihre Präsentation in den Verwaltungsräumen des Einrichtungshauses Pilipp in Ansbach mit einem kleinen Quizz abschloss. Darin ging es natürlich um große und schnittige Autos, denn genau daran fand sie während ihres Praktikums viel Freude.

Der Bericht von Carmen Pfeiffer war eine von fünf Präsentationen die den Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung am 20. März bildeten, zu der Horst Maußner, der stellvertretende Leiter der IHK-Geschäftsstelle Ansbach, Thomas Merkel von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Ansbach und Eva Fröhlich von der Wirtschaftsförderung der Stadt Ansbach als Ehrengäste präsentieren konnte.

In besonders großer Zahl vertreten waren Schülerinnen und Schüler der Städtischen Wirtschaftsschule Ansbach, die ihre Erlebnisse während des eintägigen Praktikums in gereimter Form darboten. „Besonders Klasse ist die Arbeit an der Kasse“, hieß es beispielsweise über das Praktikum bei Rewe.

Überraschende Einblicke

27.000 Quadratmeter groß und damit deutlich größer als erwartet sei das Lager der FEGA & Schmitt  Elektrogroßhandel GmbH in Heilsbronn, berichtete Hannes Ehnes aus einer 10. Klasse der Luitpoldschule Ansbach. „Ich durfte vielseitige Tätigkeiten kennenlernen und habe gute Erfahrungen gemacht“, sagte der Schüler, der unter anderem das Kommissionieren, den Warenausgang, das Verpacken, den Lagerlift, die Retourenabteilung und das Qualitätsmanagement kennengelernt hatte und so ein gutes Bild des Arbeitsalltags einer Fachkraft für Lagerlogistik gewinnen konnte.  „Wir haben gelernt, wie man sympathisch auftritt und mit Kunden ins Gespräch kommt“, berichteten Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Güll-Schule Ansbach, die im PilIpp Einrichtungshaus eingesetzt waren.

Andere Güllschüler waren überrascht, wie sauber eine Autowerkstatt sein kann und freuten sich darüber, dass die Mitarbeiter des Autohauses Oppel die Schüler freundlich in ihr Team aufgenommen hatten.

Im Anschluss an Vertreter der Güllschule präsentierten Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Herrieden ihren Praktikumseinsatz – sie hatten Fotos der Arbeitsplätze und der Mitarbeiter mitgebracht, die sie während des Premiumpraktikums kennengelernt hatten und zeigten diese im Rahmen der Präsentation.

Rege Teilnahme am Aktionstag

Insgesamt 93 Schülerinnen und Schüler konnten in diesem Jahr den Aktionstag Handel erleben, so Horst Maußner in seiner Begrüßung. Fünf Schulen und neun Unternehmen seien beteiligt gewesen. Neben dem Einrichtungshaus Pilipp, der FEGA & Schmitt Elektrogroßhandel GmbH, dem Autohaus Oppel und Rewe waren auch Norma, die BGU, die Baywa, die Firma Stahlgruber und das Modehaus Rummel mit dabei.

„Wenn man während des Praktikums zum Nachdenken angeregt wird, ist das sehr positiv, auch wenn mal etwas nicht so ganz rund läuft“, beteuerte Norbert Pilipp in seinem Grußwort. „Es muss sich unter den jungen Leuten herumsprechen, dass man im Einzelhandel viel und Gutes lernt“, erklärte IHK-Vizepräsidentin Erika Gruber und verwies auf die hervorragenden Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen im Handel.

„Mut steht am Anfang des Handelns und Glück am Ende“, betonte Günter Gaiser von den städtischen Wirtschaftsschule Ansbach.Mut sei wichtig und bedeute, eine Handlung anzufangen, ohne zu wissen, was herauskommt, sagte Gaiser – und attestierte allen teilnehmenden Betrieben und Schülern sowie der veranstaltenden IHK, sich genau durch diese Art Mut auszuzeichnen.