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Berufliche Bildung

Berufliche Bildung

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In Zeiten des weltweiten Wettbewerbs um geeignete Arbeitnehmer, des demografischen Wandels und eines immer deutlicher erkennbaren Fachkräftemangels gewinnen die Themen Sicherung des Fachkräftenachwuchses, Erschließung aller Potenziale für den Arbeitsmarkt und lebenslanges Lernen an Bedeutung. Für unseren Wirtschaftsstandort Mittelfranken engagiert sich die IHK Nürnberg in vielfältigen Projekten und Aktivitäten auf diesen wichtigen Handlungsfeldern.

Dieses Engagement zeigte sich 2015 in 20 970 betreuten Ausbildungsverhältnissen, 9 950 erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen sowie 1 879 Betriebsbesuchen durch die Bildungsberater der IHK Nürnberg. An 466 IHK Weiterbildungslehrgängen nahmen 6 197 Teilnehmer teil. 5 237 legten eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK ab. Darüber hinaus engagierten sich über 6 500 ehrenamtliche Prüfer (Aus- und Weiterbildung) bei der Abnahme der Prüfungen.

Diagramm zur beruflichen Bildung bei der IHK

 

Geschäftsbereich Berufsbildung

Im Jahr 2015 stellte die hohe Zahl an Flüchtlingen die IHK Nürnberg vor große Herausforderungen. In Bezug auf den bevorstehenden Fachkräftemangel kann sie mittelfristig aber auch ein enormes Potenzial bedeuten. Ein weiteres Schwerpunktthema war die duale Berufsausbildung, deren Förderung sich die IHK 2015 mit vielzähligen Projekten gewidmet hat.

Integration von Flüchtlingen

Neben verschiedenen bayernweiten Maßnahmen der IHKs wie Entwicklung von Kompetenzfeststellungsverfahren, Seminaren für Ausbilder von Flüchtlingen, ausbildungsbegleitenden Sprachkursen etc., hat die IHK Nürnberg im Herbst 2015 einen Integrationsfonds gegründet, in dem berufsschulpflichtige Flüchtlinge (die aus Kapazitätsgründen in der Schule nicht mehr unterrichtet werden können) durch Sprachkurse und Berufsorientierung auf eine duale Berufsausbildung vorbereitet werden. An vier Standorten in Mittelfranken finden nun diese Kurse statt mit dem Ziel, die Jugendlichen auf eine Ausbildung bzw. Einstiegsqualifizierung ab September 2017 vorzubereiten.

Duale Berufsausbildung

Ein Schwerpunkt ist die Stärkung der „Dualen Berufsausbildung“. Die betriebliche Berufsausbildung mit ihren wissens- und praxisorientierten Absolventen ist der Grundstock, mit dem mittelfränkische Unternehmer ihren Fachkräftebedarf sichern. Mit verschiedensten Aktivitäten will die IHK Nürnberg möglichst viele junge Menschen für eine Berufsausbildung gewinnen. Besonders in Erscheinung getreten sind 2015 folgende Projekte:

Für Studienaussteiger bietet die IHK Nürnberg seit 2015 die Möglichkeit, die Ausbildung um bis zu 18 Monate zu verkürzen, sofern mindestens zwei Semester studiert sowie 30 ECTS erreicht wurden und ein Bezug zwischen Studiengang und Ausbildungsberuf besteht. Mit einer anschließenden Aufstiegsfortbildung kann dadurch ein Abschluss auf Bachelor-Niveau erreicht werden. Bei längerer Studiendauer ist ggf. sogar der direkte Einstieg in eine Aufstiegsfortbildung möglich.

Beim IHK-Projekt KollegenCoaching werden schwächere Jugendliche durch besonders gute Auszubildende im Ausbildungsbetrieb unterstützt. Beide Gruppen werden in IHK-Workshops gecoacht. Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2014. Aufgrund der tollen Erfolge konnte die Zahl der Teilnehmer 2015 verdoppelt werden.

Die 2015 gestartete Imagekampagne Elternstolz,die zusammen mit den bayerischen Handwerkskammern durchgeführt wird, stellt die duale Aus- und Aufstiegsfortbildung als einen von zwei gleichwertigen Bildungswegen dar. Sie richtet sich in erster Linie an Eltern, die maßgeblich die Berufswahl ihrer Kinder beeinflussen.

Im Juli 2015 starteten die bayerischen IHKs das Projekt AusbildungsScouts. Auszubildende informieren Schüler allgemeinbildender Schulen im Rahmen der Berufsorientierung über die Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung, Karriereoptionen und ihre Erfahrungen als Azubis. In speziellen eintägigen Schulungen werden die Scouts auf diese Aufgabe vorbereitet. 

Berufliche Weiterbildung

Die Abschlüsse der beruflichen Weiterbildung stehen in Mittelfranken weiterhin hoch im Kurs. Das Interesse an IHK-geprüften Fachwirten, Industriemeistern oder Betriebswirten lag mit rund 3 200 Absolventen auf Vorjahresniveau; die Ausbildereignungsprüfung schlossen knapp 2 100 Personen erfolgreich ab (sieben Prozent weniger gegenüber dem Höchstwert im Vorjahr). Besonders hohen Zuspruch verzeichneten die Qualifikationen Wirtschaftsfachwirt, Handelsfachwirt, Industriemeister Metall sowie (Technischer) Betriebswirt.

Über 2 700 Personen, die einen Sachkundenachweis zur Gewerbeausübung erlangten, bedeuteten einen Höchstwert im Weiterbildungsbereich.

Maßgeblich führte der Zustrom an Flüchtlingen zu über 950 Teilnehmenden an Unterrichtungen und über 1 000 Prüfungsteilnehmern im Bewachungsgewerbe (z. B. durch die Bewachung von Flüchtlingsunterkünften), eine Steigerung um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr.

Den mit 1 000 Euro dotierten bayerischen „Meisterbonus“ erhielten 1 598 erfolgreiche Absolventen einer IHK-Aufstiegsfortbildung; über die Auszeichnung mit dem eher ideellen „Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung“ freuten sich 209 „gute“ und „sehr gute“ Teilnehmer.

Die Teilnehmerentwicklung der IHK Akademie Mittelfranken zeigte sich 2015 wieder positiv; an 466 IHK Weiterbildungskursen nahmen 6 197 Teilnehmer teil. Die meisten kaufmännischen und technischen Praxisstudiengänge werden inzwischen in verschiedenen Zeitmodellen angeboten; zum starken Trend bei nebenberuflichen Kursen entwickelt sich das sog. „blended learning“. Bei dieser Mischform aus reduzierten Präsenzunterrichtstagen und mediengestütztem Selbstlernen kommunizieren die Teilnehmer zusätzlich in Chats und Foren miteinander und werden auch außerhalb des Unterrichts von den Moderatoren online unterstützt.

Auf großes Interesse im Akademie-Programm stieß der erstmalig in 2015 durchgeführte Zertifikatslehrgang „Betrieblicher Suchtberater“, der gemeinsam mit Experten der Suchthilfe-Einrichtungen „Laufer Mühle“ entwickelt wurde. Die Absolventen sollen kompetente Ansprechpartner für suchtgefährdete und süchtige Mitarbeiter sein und können eine betriebliche Suchtprävention aufbauen.

Im Rahmen der IHK-Bildungsinitative „Bildungscampus Westmittelfranken“ beschloss die Vollversammlung der IHK Nürnberg im Mai 2015 die Sanierung und Fortführung des Gastronomischen Bildungszentrums (GBZ) der IHK in Rothenburg o.d.T.. In Abstimmung und mit Unterstützung des Landeskreises Ansbach soll dort zum Ende 2017 ein modernes Haus entstehen, in dem IHK-Praxisstudiengänge insbesondere zu Fach- und Betriebswirten durchgeführt werden können.

 

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