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Energiewende

Energiewende

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Vier Jahre nach Start der deutschen Energiewende sind viele Hausaufgaben noch nicht gemacht. Für die Wirtschaft hat eine sichere und bezahlbare Energieversorgung Priorität, wie Umfragen der IHK-Organisation immer wieder zeigen. Es gilt also, das „Generationenprojekt Energiewende“ so zu gestalten, dass es per Saldo zu einem Gewinn für den Standort Deutschland im Allgemeinen und für Mittelfranken im Besonderen führt. Die 2015 neu konstituierten IHK-Ausschüsse „Energie | Umwelt“ sowie „Industrie | Forschung | Technologie“ sensibilisieren und motivieren hierfür auf allen Ebenen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Die energiepolitischen Positionen der IHK Nürnberg für Mittelfranken sowie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) wurden auch im Jahr 2015 weiterentwickelt, um für eine realitäts- und wirtschaftnahe Umsetzung der Energiewende zu werben. Bei wichtigen politischen Weichenstellungen, wie beispielsweise im Rahmen des Energiedialogs Bayern, hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken ihre Positionen durch persönlichen Einsatz von haupt- und ehrenamtlichen Fachleuten eingebracht.

Energiedienstleistungsgesetz

Mit der Neufassung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) wurde im Jahr 2015 für alle Unternehmen, die nicht der EU-Definition von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) entsprechen, die Verpflichtung zur regelmäßigen Durchführung sogenannter Energieaudits eingeführt. Eine enorme Herausforderung, da schätzungsweise 50 000 bis 120 000 Unternehmen in Deutschland betroffen sind. Im IHK-Fachforum "Das Energiedienstleistungsgesetz - Verpflichtung zu Energieaudits" wurden im Juli 2015 die Pflichten für Unternehmen aufgezeigt und Handlungsalternativen vorgestellt; über 150 Unternehmensvertreter nahmen daran teil.

Energieeffizienz

Großes Zukunftspotenzial im Hinblick auf die Steigerung der Energieeffizienz bieten Technologien zur Erhebung und Analyse von energierelevanten Daten. Rund 100 Unternehmen informierten sich im Februar 2015 im Rahmen des IHK-Fachforums „Energieeffizienz durch Big Data“ über Möglichkeiten, diese Technologien in Geschäftsmodelle überführen zu können. Aus der Korrelation zwischen Produktionsparametern, Messwerten und Energieverbrauchswerten lässt sich vergleichsweise einfach ermitteln, wie Verbrauchsspitzen entstehen, wo eine unproduktive Grundlast die Kosten hochtreibt und welche Energiesparmaßnahmen aktuell den größten Effekt bringen. Das Fachforum war Bestandteil der 15-teiligen IHK-Reihe „nachhaltig und umweltverträglich Produzieren für morgen – sicher | intelligent | effizient“.

Lehrgang „EnergieManager (IHK)“

Aktuelles Fachwissen bietet die IHK auch in Form von berufsbegleitenden Lehrgängen. Ein Beispiel ist der bundesweite Zertifikats-Lehrgang „EnergieManager (IHK) | European EnergyManager“, der unter Federführung der IHK Nürnberg konzipiert wurde. Im Rahmen dieses Trainings erwerben die Teilnehmer ihre Kenntnisse u. a. durch praxisnahe, firmenbezogene Projektarbeiten. Nach dem Vorbild der IHK Nürnberg haben zwischenzeitlich weltweit mehr als 4 500 Teilnehmer ihre Qualifizierung zum EnergieManager (IHK) abgeschlossen. Inzwischen werden in 30 Staaten Trainings nach einheitlichem Standard zum „European EnergyManager“ angeboten. Die jährlich stattfindende „International Conference for European EnergyManagers“ wird nach Nürnberg (2009, 2013), Prag (2011, 2015) und Wien (2010, 2014) im Jahr 2016 erneut in Deutschland (Berlin) stattfinden. Die IHK Nürnberg hat die weltweite Sprecherrolle des sog. EUREM-Konsortiums und damit die inhaltliche Federführung inne.

Qualifizierungsstandard „Druckluft-Spezialist (IHK)“

Der „Druckluft-Spezialist (IHK)“ ist ein bundesweiter Qualifizierungsstandard und kann betriebliche Druckluftanlagen von der Anwendung über die Verteilung bis hin zur Aufarbeitung und Erzeugung energetisch optimieren. Er erkennt Einsparpotenziale, errechnet die Wirtschaftlichkeit der Investitionen und berät die Betriebsleitung. Die Umsetzung dieser Potenziale spart Kosten, schützt Klima und Umwelt und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Im Herbst 2015 wurde in Nürnberg bereits der vierte Kurs gestartet. Auch dieses Produkt ist in Deutschland bislang einzigartig und wird nur von der IHK Nürnberg kontinuierlich angeboten und erfolgreich durchgeführt.

IHK-AnwenderClubs: E-Mobilität und Energie

Ob die Energieeinspar- und Klimaziele langfristig erreicht werden, hängt auch von der Entwicklung im Wärme- und Mobilitätssektor ab. Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor, den Energieverbrauch im Verkehrssektor bis zum Jahr 2020 um zehn Prozent gegenüber 2005 zu senken. Die IHK unterstützt diese Zielsetzung mit dem IHK-Innovations- und AnwenderClub E-Mobilität. Im Jahr 2015 standen die Themen „Vernetzte und autonome Elektromobilität“ sowie „Mechatronische Integration im Antriebsstrang“ im Blickpunkt. Auch der IHK-AnwenderClub Energie – ein weiteres von insgesamt 12 Anwender-Netzwerken – kümmert sich ebenso um Energieeffizienzthemen, um die Energiewende vor Ort in den Unternehmen Mittelfrankens erfolgreich zu gestalten.

 

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