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Ehrbarer Kaufmann und CSR

Das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns dient in Deutschland als Vorbild für verantwortungsvolles und nachhaltig angelegtes Unternehmertum. Mit Engagement propagiert und fördert die IHK Nürnberg für Mittelfranken dieses Leitbild - entsprechend des gesetzlichen Auftrags für "Wahrung von Anstand und Sitte des Ehrbaren Kaufmanns" zu wirken (§1 Abs.1 IHKG).

Die IHK Nürnberg sieht es als eine ihrer Kernaufgaben an, ihre Mitglieder bei der Wahrnehmung ihrer unternehmerischen gesellschaftlichen Verantwortung - Corporate Social Responsibility (CSR) - praktisch zu unterstützen.

Sie wirkt aktiv in verschiedenen Arbeitskreisen vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) zum Ehrbaren Kaufmann und CSR mit, beteiligt sich an Treffen des deutschen Global Compact Netzwerks und an Veranstaltungen auf Bundesebene, unterstützt mit Stellungnahmen, praktischen Beispielen und erarbeitet Informationsschriften.

Auch international ist sie an der Arbeit der B20 Gruppe beteiligt, in der Wirtschaftsvertreter für die G20 gemeinsame Empfehlungen und spezifische Handlungsvorschläge auf dem Weg einer nachhaltigen Entwicklung und bei der Umsetzung der Klimaschutzziele entwickeln.

Vor dem Hintergrund einer Stellungnahme zum Referentenentwurf des CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetzes, das die Berichtspflicht großer Unternehmen zu Arbeitnehmer-, Sozial- und Umweltbelangen, zur Achtung von Menschenrechten und zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung regelt, führte die IHK eine Unternehmens-Umfrage zur Einschätzung der Wirtschaft durch.

Unternehmen aller Größen werden - nicht zuletzt infolge des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte - zunehmend gefordert, sich mit Fragen eines verantwortungsvollen Lieferkettenmanagements auseinanderzusetzen. Die von den Rechtsanwälten Dr. André Depping und Dr. Daniel Walden von der Kanzlei Beiten Burkhardt entwickelten Vertragsklausen geben Antworten auf die Fragen, wie CSR (Corporate Social Responsibility) Vertragsklausen wirksam in Lieferketten vereinbart werden können. Sie sind in dem IHK – Merkblatt „CSR in der Lieferkette rechtlich verankern“ zusammengefasst.

UN Global Compact

Als Mitglied des UN Global Compact der Vereinten Nationen vertritt die IHK Nürnberg seit ihrem Beitritt im Jahr 2012 die zehn Prinzipien zu nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Dazu bekennt sie sich auch ausdrücklich für die Zukunft.

Konkret bedeutet das, die Bereiche Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu fördern, die Ziele und die Arbeit der Initiative zu unterstützen und dieses Engagement gegenüber den Stakeholdern im Einflussbereich der IHK Nürnberg zu kommunizieren.

Dies wird zum einen dokumentiert im Communication on Engagement (CoE) der Broschüre "Gesellschaftliche Verantwortung und die Werte des Ehrbaren Kaufmanns – CSR in der IHK Nürnberg für Mittelfranken", zum anderen manifestiert im Rahmen verschiedener Projekte und Veranstaltungen, insbesondere in Kooperation mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN).

Qualifizierungen und Veranstaltungen

Deutlich intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN) im Angebot von Trainings. Fachseminare beschäftigten sich mit Fragen des Geschäftspartner Compliance-Managements und effektivem Lieferkettenmanagement, getragen durch die fortschreitende nationale und internationale Gesetzgebung und die neuen Herausforderungen sich rasant entwickelnder Praxis im Bereich menschenrechtlicher Sorgfalt und ihrer Umsetzung.

Mittlerweile 70 Teilnehmer haben die in der IHK Nürnberg entwickelte Qualifizierung zum CSR-Manager (IHK) besucht, die sich bundesweit einen hervorragenden Namen gemacht hat. Neben dem jährlich durchgeführten Zertifikatslehrgang führte die IHK Nürnberg für Mittelfranken 2016 einen spezifischen Kurs „CSR-Manager im Fußballmanagement“ für Clubs der Fußball-Bundesliga und der Deutsche Fussball Liga (DFL) in Kooperation mit der Bundesliga-Stiftung durch. Rund 40 Prozent der Vereine der ersten und zweiten Liga qualifizierten auf diese Weise Verantwortliche für die Koordination für Themen gesellschaftlicher Verantwortung im deutschen Profifussball.

Neu geschaffen wurde die Internetseite www.csr-manager.info, die das Aufgabenfeld CSR-Management beispielhaft beschreibt und CSR-Manager-Profile vorstellt.

Das CSR-Management Forum 2016 – die vierte Tagung dieser Art seit 2013 – fand mit über 120 Teilnehmern außerordentlichen Zuspruch. Die Tagung diskutierte aktuelle gesetzliche Entwicklungen, zeigte die Chancen und Herausforderungen in praktischen Unternehmens-Beispielen auf und erarbeitete in Workshops Ansätze zum Management verantwortungsvoller Unternehmensführung. Schwerpunkte waren hier die kommenden Nachhaltigkeitsberichtspflichten, CSR in der Unternehmenspraxis und im Profifußball, wertebasierte Führung und die Herausforderungen aus dem Sorgfaltspflichten der Wirtschaft zur Einhaltung der Menschenrechte.

In einem zweiteiligen Workshop diskutierte die IHK Nürnberg mit Vertretern von Unternehmen, von Auslandshandelskammern (AHK), des DIHK und der OECD, wie AHKs bzw. IHKs deutsche Unternehmen vor dem Hintergrund internationaler Anforderungen beim Management Ihrer Lieferketten unterstützen können.

Als ein Verbundprojekt der bayerischen Kammern wurde der Praxisleitfaden Verantwortung lohnt sich. Weltweit. vorgestellt, der Unternehmen erste Einblicke und Hilfestellung für ein verantwortlich geprägtes internationales Geschäft geben soll.

 

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