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Zahlen | Fakten

International bestens unterwegs

Erstmalig wurde im Geschäftsbereich International die 100 000-Marke bei der Ausstellung von Außenwirtschaftsdokumenten durchbrochen. Dies sind 67 Prozent mehr Dokumente als im Jahr 2006. Auch das umfangreiche Veranstaltungsangebot mit 94 Seminaren wurde mit 1 707 Teilnehmern rege in Anspruch genommen.

Der Fokus hierbei liegt weiterhin auf der Region Asien-Pazifik. Bei den Querschnittsthemen dominiert der neue Unionszollkodex (UZK), der einen großen Beratungsbedarf nach sich zog.

Die Studie "Dienstleistungsverkehr im EU-Binnenmarkt" des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) zeigt Hürden und Hindernisse auf, die nunmehr auf Europaebene mit der Kommission diskutiert werden müssten.

Außenwirtschaftsausschuss steht beratend zur Seite

Der IHK-Außenwirtschaftsausschuss spiegelt die internationale Ausrichtung der Wirtschaftsregion wider, berät  Präsidium, Vollversammlung und unterstützt den Geschäftsbereich International bei wichtigen Fragen sowie aktuellen Themen. In den vier Sitzungen vergangenes Jahr wurden u. a. Tagesordnungspunkte zu CETA, Entwicklungszusammenarbeit (EZ), Amerika nach der Wahl Trumps, Iran-Aktivitäten des Freistaates Bayern, Russland und Cyber-Kriminalität näher beleuchtet. Gemeinsam mit diplomatischen Gästen aus Kanada und China tauschten sich die Mitglieder intensiv über nichttarifäre Handelshemmnisse und Geschäftsmöglichkeiten aus.

EU verabschiedet neues Zollrecht

Im Mai 2016 trat ein neues EU-weites Zollrecht in Kraft – der Unionszollkodex (UZK). Das europäische Zollrecht erlebte damit die umfangreichste Reform des bisherigen Zollkodex aus dem Jahr 1992. Naturgemäß war der Informationsbedarf in den Unternehmen groß. Das Bundesfinanzministerium organisierte deshalb eine sogenannte „Roadshow“, eine in ihrer Art bundesweit einzigartigen Maßnahme. An fünf Standorten in der Bundesrepublik ist es mit Hilfe von engagierten Fachleuten der in Nürnberg ansässigen Zollbehörden gelungen, halbtägige Informationsveranstaltungen zum UZK flächendeckend für die gesamte Metropolregion anzubieten. Allein vier davon fanden in Nürnberg statt, von denen insgesamt gut 1 000 Firmenvertreter profitierten. Der UZK wird die Unternehmen vermutlich über das Jahr 2020 hinaus im Detail beschäftigen, denn zahlreiche notwendige IT-Prozesse der Verwaltungen sind noch nicht abgeschlossen, sodass einige Teile des UZK in der Praxis noch nicht angewendet werden können.

Unruhige Zollzeiten

Auch sonst erwarten die Zollexperten in den Betrieben einige Herausforderungen:

  • Die EU-Sanktionen gegen Russland haben weiter Bestand, positive Entwicklungen sind nicht in Sicht.
  • Die Hoffnung auf eine deutliche Wiederbelebung des Handels mit dem Iran erfüllte sich bisher nicht, hauptsächlich wegen der strengen Compliance-Auflagen der USA, denen vor allem die Finanzinstitute verpflichtet sind.
  • Das Scheitern von TTIP und die Ankündigung einer protektionistischen Handelspolitik der neuen US-Regierung wird die zollrechtliche Abwicklung von US-Geschäften zukünftig ebenfalls nicht befördern.
  • Der Brexit wird mittelfristig Großbritannien in ein zollrechtliches Drittland mit zusätzlicher Zollbürokratie für die Unternehmen überführen.

USA – wichtigster Handelspartner Deutschlands

Nach den US-Wahlen informierten sich Ende November mehr als 50 Teilnehmende bei einem Arbeitsfrühstück über kommende und aktuelle Entwicklungen beim amerikanischen Handelspartner, wobei insbesondere auf das Minimieren von rechtlichen und steuerlichen Risiken eingegangen wurde. Besonders für die international ausgerichtete mittelfränkische Wirtschaft haben die USA wegen ihrer enormen ökonomischen Zugkraft eine herausragende Bedeutung. Auch bei den Direktinvestitionen dies- und jenseits des Atlantiks ist das gegenseitige Engagement beachtlich. Ein hoher Anteil der Direktinvestitionen in den USA kommt aus Deutschland, sodass mittlerweile mehr als 230 mittelfränkische Firmen vor Ort mit Vertriebs- oder Produktionsstätten aktiv sind. Insgesamt haben rund 775 kammerzugehörige Unternehmen Kontakte in die USA.

Kooperation mit Shenzhen

Im September 2016 war eine Delegation aus Shenzhen unter Leitung des Oberbürgermeisters Xu Qin in Nürnberg zu Gast, um sich mit Vertretern der Stadt und der IHK über mögliche Kooperationen zu verständigen.

Im Rahmen eines von der IHK organisierten Business-Meetings wurden der Delegation interessante Themen zukünftiger Zusammenarbeit vorgestellt: Neben der beruflichen Aus- und Weiterbildung war dies insbesondere das Thema Industrie 4.0. Oberbürgermeister Xu Qin zeigte sich sehr interessiert und lud Präsident Dirk von Vopelius, das Potential der Europäischen Metropolregion Nürnberg beim Thema Industrie 4.0 anlässlich der China-Hi-Tech Fair im November in Shenzhen vorzustellen. Der Vorschlag der IHK, die Sonderwirtschaftszone Shenzhen auf dem Asien-Pazifik-Forum Bayern am 5. Juli 2017 zu präsentieren, wurde wohlwollend aufgenommen. Oberbürgermeister Xu Qin, Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Maly und IHK-Präsident Dirk von Vopelius unterzeichneten ein "Memorandum of Understanding (MoU)" zur beruflichen Aus- und Weiterbildung.

"Make in India" – Warum Sie an Indien als Markt nicht vorbeikommen

Rund 60 Teilnehmer folgten im April 2016 der Einladung des Geschäftsbereichs International zur Informationsveranstaltung "Make in India". Als Partner der Veranstaltung standen u. a. das Indische Generalkonsulat, die Deutsch-Indischen Handelskammer und der OAV (German Asia-Pacific Business Association) zur Seite. Die Teilnehmer wurden über Erfolgsfaktoren und Marktchancen auf dem Subkontinent informiert. Das Land wirbt mit den Initiativen "Make in India" und "Make in India Mittelstand" offensiv um Investitionen, speziell Firmen aus dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe sind willkommen. Insbesondere durch den Abbau von bürokratischen Hürden und einer Entwicklung der Infrastruktur will die Regierung einen Markteinstieg schmackhaft machen.

Zentralasien und Entwicklungszusammenarbeit im Fokus

Im Rahmen des Business-Round-Table Zentralasien im Juni 2016 wurden die aktuellen Marktzutritts- und die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Ländern Zentralasiens näher beleuchtet. Die Delegation der Deutschen Wirtschaft aus Almaty und die Investitionsagentur Tadschikistans standen den Teilnehmern dabei beratend zur Seite.

Schwellen- und Entwicklungsländer in Asien, Afrika, Osteuropa und Lateinamerika sind die Wachstumsmärkte der Zukunft. Für den wirtschaftlichen Erfolg ist es wichtig, dass die bayerischen Unternehmen an diesem Wachstum teilhaben. Doch viele, vor allem mittelständische Unternehmen, scheuen die hohen wirtschaftlichen und politischen Risiken eines Engagements, weshalb Geschäftschancen bisher vielfach ungenutzt blieben. Angebote und Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) können als Brücke in risikoreiche Märkte dienen, da sie ein attraktives Spektrum an Finanzierungsinstrumenten, Begleitmaßnahmen und Beratung für unterschiedliche Phasen im Auslandsgeschäft bietet. Gemeinsam mit dem bayerischen EZ-Scout wurden im Rahmen von Einzelgesprächen oder Mitwirkung bei Länderveranstaltungen diese unterstützenden Angebote vorgestellt.

Afrika-Engagement ausgeweitet

In vielen afrikanischen Ländern entwickelt sich die Wirtschaft, ohne dass davon Notiz genommen wird. Die IHK möchte auf die Entwicklungen und das Potential in den Ländern und Märkten aufmerksam machen und legt deshalb eines ihrer Seminarschwerpunkte auf verschiedene Länder Afrikas. Das Informations- und Seminarangebot im Jahr 2016 umfasste Inhouse-Beratungen zu Ägypten, Marokko und Südafrika, ein Roundtable Botswana und die Beteiligung an dem Wirtschaftstag Äthiopien in München.

Türkei – von aussichtsreich bis aussichtslos

Die Türkei hat sich in den letzten zehn Jahren wirtschaftlich enorm entwickelt, mit einem Durchschnittswachstum von 5 Prozent. Das Land belegt Platz 16 der größten Volkswirtschaften der Welt. Viele Unternehmen steuern von Istanbul aus ihre Geschäfte für die gesamte Region. Auch als Beschaffungsmarkt ist die Türkei hochinteressant, was sich in der großen Resonanz zum „Markteinstiegsseminar“ im Frühjahr 2016 widerspiegelte. Nach dem Putschversuch und seinen Folgen wie Massenentlassungen von Staatsbediensteten oder der Verhängung des Ausnahmezustandes hatte sich die Lage konträr gedreht und bei der Veranstaltung "Türkei – Wirtschaftliche Chancen und Politische Risiken" im Oktober 2016 wurden unternehmerische Erfahrungen diskutiert. Es wurde deutlich, dass die Situation in der Türkei die mittelfränkischen Firmen verunsichert, Zurückhaltung und Abwarten waren der Grundtenor.

Messebeteiligungen

Das Bayerische Messebeteiligungsprogramm 2016 des Freistaates agiert weiterhin als Einstiegshilfe in attraktive, aber schwierige Auslandsmärkte. Durch die finanzielle Förderung wird das Risiko für die teilnehmenden Firmen minimiert, außerdem werden sie bei der Vorbereitung und Abwicklung tatkräftig unterstützt. Acht von der IHK Nürnberg für Mittelfranken initiierte Messeprojekte boten rund 80 bayerischen Firmen exzellente Plattformen für ihre Vertriebsaktivitäten. Ob Shenzhen, Shanghai, Kuala Lumpur oder Miami – über 90 Prozent der Teilnehmer waren mit ihrem Messeergebnis sehr zufrieden und wollen dieses exzellente Förderinstrument wieder nutzen.

Auslandsmessen sind ein ideales Instrument, um sich potentiellen Kunden zu präsentieren oder Vertriebspartner zu identifizieren und daher zur Erschließung neuer Märkte bestens geeignet. Das alljährliche Messeseminar entwickelte sich mittlerweile zum Dauerbrenner: Auch im Januar 2016 informierten sich mehr als 40 Teilnehmende über Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Messebeteiligung. Dieses Seminar ermöglicht allen Verantwortlichen für Auslandsmessen, ihren Messeauftritt zu optimieren und dadurch ihre Konkurrenzfähigkeit sowie das vertriebliche Potential ihres Unternehmens zu steigern.

Bayern fit for Partnership und Tatort Auslandsgeschäft

Im Juni und September 2016 nutzten polnische, armenische und deutsche Unternehmer die Möglichkeit, auf den Hausmessen der IHK Nürnberg für Mittelfranken zu den Themen "Gesundheitswesen in Polen" und „Lebensmittelverarbeitung in Georgien/Armenien“ B2B-Gespräche zu führen und weitere Kooperationen zu vereinbaren. Die Veranstaltungen sind Bestandteil des bayerischen Markterschließungsprogramms des Wirtschaftsministeriums.

Außerdem informierten sich rund 30 Teilnehmende auf der Veranstaltung "Tatort Auslandsgeschäft: Safety First" über Sicherheitslösungen, Risikomanagement (identifizieren, analysieren und bewerten), Know-How-Schutz für das eigene Unternehmen sowie die "Kunst der Täuschung". Des Weiteren wurde auf das adäquate Verhalten von Mitarbeitern im Ausland sowie deren Schutz während ihres Auslandeinsatzes eingegangen.

 

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