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Der führerlose „Rubin“

Nürnberg wird als erste deutsche Stadt eine vollautomatisierte U-Bahn betreiben. Voraussichtlich ab 2006 fährt sie durch den Untergrund der Frankenmetropole.
Im Dezember 2000 wurde das Projekt europaweit ausgeschrieben. Nun erhielt Siemens Tranportation Systems den Auftrag von rund 185 Mio. Euro. Auftragsbestandteil sind 30 Fahrzeuge für die VAG als Betreiberin der U-Bahn im Wert von etwa 110 Mio. Euro. Die Stadt Nürnberg trägt den Anteil der Streckenausrüstung von rund 75 Mio. Euro. Die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern beteiligen sich mit einer erhöhten Förderquote: die Fahrzeuge werden mit 50 Prozent, die Streckenausrüstung mit insgesamt 87,5 Prozent bezuschusst.
„Rubin“ („Realisierung einer automatisierten U-Bahn in Nürnberg“) ist die Bezeichnung für dieses Projekt, das nach Aussage der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg den „Ruf der Frankenmetropole als Kompetenzzentrum für Verkehrstechnik nachhaltig unterstreicht“.
Der Aufsichtsrat der VAG überzeugte sich bereits 1997 von den Vorzügen und dem einwandfreien Betrieb einer automatisierten U-Bahn in Lyon, Frankreich. Die Studie „Smaragt“ zur Mach- und Realisierbarkeit eines automatischen U-Bahn-Systems in Nürnberg folgte noch im gleichen Jahr. Im Jahr 1999 schlossen die VAG und die beteiligten Unternehmen ADtranz und Siemens die Studie erfolgreich ab. Im Jahr 2000 war der Startschuss zum Bau der U3 mit der Automatisierung der Linien U2 und U3 gefallen. Der Automatikbetrieb reduziert auch den Energieverbrauch. Dies geschieht durch kontinuierlicheres Anfahren und Bremsen. Durch verkürzte Wendezeiten werden insgesamt weniger Fahrzeuge benötigt, was sich auf die Investitionskosten günstig auswirkt. Und vor allem benötigt das Unternehmen für die U3 keine zusätzlichen Fahrer. Die Fahrer der später ebenfalls automatisierten U2 werden nicht überflüssig, sondern sogar noch weiter qualifiziert. Sie stehen den Fahrgästen dann als Servicepersonal in den Zügen und auf den Bahnsteigen zur Verfügung.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2001, Seite 37

 
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