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Mittelfranken gehört zur Spitze in Europa

Das Kölner Forschungsinstitut Empirica Delasasse verglich im Auftrag der „Wirtschaftswoche“ das wirtschaftliche Potenzial von 214 Regionen in der Europäischen Union, Norwegen und der Schweiz. Im europäischen Vergleich landet Nürnberg/Mittelfranken auf Platz 28, im bundesweiten Vergleich belegt es den vierten Platz.

Ziel der Untersuchung war, herauszufinden, wo die Einkommens- und Beschäftigungs-Chancen sowie Lebensqualität am besten sind. Zu den Kriterien zählten Wirtschaftskraft und Dynamik, Marktpotenzial, High-Tech-Potenzial, Innovationskraft und Lebensqualität.

Erfolgreicher Süden
Im bundesweiten Vergleich sind die südlichen Regionen besonders erfolgreich, allen voran München, gefolgt von Karlsruhe, Stuttgart und Nürnberg/Mittelfranken. In den fünf Untersuchungs-Kategorien ist die Region Nürnberg/Mittelfranken vier Mal unter den ersten zehn zu finden. Mit dieser Platzverteilung konnte sich die Region gegenüber den Konkurrenzstandorten in Skandinavien, den Niederlanden und der Schweiz behaupten. Wichtig hierfür war das gute Abschneiden bei wichtigen Kriterien wie Marktpotenzial, Innovationskraft und High-Tech-Potenzial. So lässt sich erkennen, dass alle erfolgreichen deutschen Regionen eine moderne Verkehrsinfrastruktur, hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, eine hohe Zahl an Patentanmeldungen und an naturwissenschaftlich-technischen Arbeitskräften aufweisen können.

Nürnberg/Mittelfranken macht 19 Plätze gut
Im Vergleich zur Studie von 1998 gehört Nürnberg/Mittelfranken eindeutig zu den Aufsteigern (Platz 2), das liegt zum größten Teil auch am veränderten Kriterienkatalog. Die neue Studie legt eine größere Gewichtung auf das Zukunftspotenzial der Regionen und Städte, weniger auf die Standortkosten. Hinter dem Kriterium „Innovationskraft“ verbergen sich die zukünftigen Einkommens- und Beschäftigungschancen einer Region, gemessen an Patentanmeldungen, Forschungs- und Entwicklungsaufgaben im Unternehmenssektor und den Beschäftigungszahlen im Forschungs- und Entwicklungsbereich. 1998 war die Region Nürnberg/Mittelfranken noch wegen ihrer hohen Standortkosten auf einem der hinteren Ränge (21) zu finden, bei der aktuellen Studie ergibt sich auf Grund der hohen Innovationskraft dieses neue Bild des Aufsteigers.

Deutschland auf hintere Plätze verwiesen
Der Wermutstropfen der Studie: Das Ergebnis für Gesamtdeutschland fällt eher schlecht aus. Die meisten Regionen haben gegenüber einer Studie, die vor vier Jahren erhoben wurde, an Attraktivität verloren. Besonders schlecht schnitten deutsche Regionen bei der wirtschaftlichen Dynamik ab. Unter den ersten zehn in Europa findet sich keine deutsche Region. Betrachtet man alle Kriterien zusammen, wird deutlich, dass andere europäische Regionen gerade bei Wirtschaftskraft und Dynamik führend sind. Vor vier Jahren fand man unter den 40 Top-Regionen in Europa noch 14 deutsche Städte, heute nur noch sieben. Europaweit kann man erkennen, dass die nördlichen Länder, wie Schweden, die Niederlande und Großbritannien immer unter den Top Ten zu finden sind. Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung der prozentualen Veränderung des Bruttoinlandsproduktes im Zeitraum von 1995 bis 2001: Unter den 20 Bestplatzierten sind neun britische und sechs finnische Regionen, deutsche Regionen findet man erst in der zweiten Hälfte der Tabelle.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2002, Seite 26

 
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