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Leichter Zuwachs bei Fahrgästen und Einnahmen

184,2 Mio. Fahrgäste nutzten 2002 im Bereich des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs. Das sind 1,5 Mio. oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit liegt der VGN deutlich über der Schätzung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der für das Jahr 2002 eine Steigerung der Fahrgastzahlen im Bundesgebiet um 0,2 Prozent prognostiziert hatte.

Ähnlich sieht es bei den Einnahmen aus: 164,1 Mio. Euro wurden durch den Verkauf von Fahrkarten erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 0,9 Prozent oder 1,5 Mio. Euro gegenüber 2001. Gravierende Zuwächse bei Fahrgästen und Einnahmen wie in den letzten Jahren konnte der VGN 2002 aber nicht erreichen. Als Grund hierfür sieht Geschäftsführer Norbert Mahr vor allem die stagnierenden Touristenzahlen in der Region, was sich im sinkenden Verkauf von Einzelfahrkarten und Tagestickets niederschlägt. Die am Automaten erhältlichen „Bartarife“ wurden 2002 von 2,4 Prozent weniger Fahrgästen als noch 2001 genutzt.

Immer mehr Kunden sind stattdessen mit Zeitkarten wie etwa der Mobicard unterwegs, die schon jeder dritte Fahrgast des VGN nutzt und von der 2002 über 800 000 Stück verkauft wurden. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich auch das Umwelt-Jahres-Abo und Firmen-Abo. Diese Zuwächse sind nach Firmenangaben deutliche Zeichen dafür, dass viele Fahrgäste regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel im VGN nutzen und mit dem Angebot zufrieden sind.

Dies bestätigte das ÖPNV-Barometer 2002, durchgeführt vom Institut TNS Emnid, das dem VGN gute Noten bei der Kundenzufriedenheit bescheinigt. Gemessen auf einer Skala von 1 bis 5 (vollkommen zufrieden bis unzufrieden) erzielte der VGN einen Wert von 2,82 und nimmt damit trotz leichter Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr unter den teilnehmenden Verkehrsverbünden den zweiten Rang ein. Bei fast allen Merkmalen verbesserte sich der Nürnberger Verkehrsverbund, so etwa bei der Sicherheit im Fahrzeug, den Anschlüssen und den Fahrkartenautomaten. Weniger zufrieden waren die Kunden 2002 mit der Schnelligkeit und der Zuverlässigkeit. Hier wurden schlechtere Noten als im Vorjahr vergeben. Auch bei Taktfrequenz sowie dem Preis-Leistungsverhältnis sehen die Fahrgäste noch Nachholbedarf. Die Ergebnisse der „Regionalen Mobilitätsstudie im VGN“ werden in diesem Jahr erwartet. Von ihr erhofft man sich genaueren Aufschluss über das Fahrverhalten der VGN-Kunden.

Insgesamt erwirtschaftete der VGN 2002 aus Fahrgeldeinnahmen, Zuschüssen und Ausgleichszahlungen Erträge von 210,2 Mio. Euro. Die Aufwendungen betrugen 458,7 Mio. Euro. Damit verschlechterte sich der Deckungsgrad auf 45,8 Prozent gegenüber 46,9 Prozent in 2001. 2003 wird ein höherer Deckungsgrad von 46,7 Prozent angepeilt.

S-Bahn-Ausbau
Im Mittelpunkt der Planungen für dieses und die folgenden Jahre steht der Ausbau des S-Bahn-Netzes im Großraum Nürnberg. Der Finanzierungsvertrag für die S-Bahn nach Erlangen und Forchheim soll voraussichtlich im Sommer 2003 unterzeichnet werden. Der Baubeginn zwischen Nürnberg und Fürth ist bereits Ende des Jahres geplant. Für die Ansbacher Strecke und die S-Bahn-Verlängerung von Lauf l.d. Pegnitz nach Hartmannshof wurde die Rahmenplanung in Auftrag gegeben, der Finanzierungsvertrag soll noch in diesem Jahr folgen. Der Freistaat Bayern hat für die S-Bahn nach Neumarkt ebenfalls Planungsmittel bereitgestellt. In Kürze soll hier die Beauftragung der Rahmenplanung erfolgen. Im Zusammenhang mit den S-Bahn-Projekten sollen Neubau und Erweiterung von Park and Ride-Anlagen, Aus- und Neubau von Haltestellen sowie die weitere behindertengerechte Anpassung der Bahnsteige und Unterführungen umgesetzt werden.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2003, Seite 43

 
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