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Seit 175 Jahren in der Hugenottenstadt

Geöffnet am Samstag von 14 bis 16 Uhr: So begann am 1. September 1829 in der Hauptstraße 30 die Erlanger Sparkasse, bei der die Bürger ihre Notgroschen sicher und zinsbringend auf die hohe Kante legen konnten. Als die Sparkasse vor 175 Jahren entstand, gehörte der spätere Bürgermeister von Erlangen, Johann Ferdinand Lammers, zu den Ideengebern für eine „zinsertragende Ersparungscassa“. Nicht lange nach der Gründung kam als zweite Säule des Bankengeschäfts die Kreditvergabe an Firmengründer hinzu. Der Schritt in den Landkreis wurde 1928 mit der Eröffnung der ersten „Zahlstelle“ in Baiersdorf vollzogen, 1929 kam die ehemals selbstständige Sparkasse Herzogenaurach zur Sparkasse Erlangen. 1936 schließlich entstand der Zweckverband Stadt- und Kreissparkasse Erlangen.

90 Jahre war die Erlanger Sparkasse im Stutterheim‘schen Palais angesiedelt – ein Umstand, den sich Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis bei der Jubiläums-Festveranstaltung im Markgrafentheater zunutze machte: Vor der Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Bildung warb das Stadtoberhaupt für einen Fonds zu Gunsten des Palais, um mit Einzahlungen von Bürgern und Unternehmen dessen Sanierung voranzutreiben.

Heute bietet die Stadt- und Kreissparkasse in ihrer Hauptstelle am Hugenottenplatz und in 47 Geschäftsstellen umfassende Finanzdienstleistungen an. 475 der über 1 000 Mitarbeiter stehen im direkten Kontakt mit den Kunden. Derzeit durchlaufen 55 Auszubildende die einzelnen Filialen, 18 davon haben ihre Ausbildung im September dieses Jahres aufgenommen.

Mit einer Bilanzsumme von 3,2 Mrd. Euro zählt das Erlanger Institut zu den „Top ten“ in Bayern. Der Marktanteil in ihrem Geschäftsgebiet beläuft sich eigenen Angaben zufolge auf über die Hälfte des Gesamtvolumens. Die Erlanger Sparkasse nehme zudem – im Vergleich pro Einwohner – mit einem Einlagenvolumen von 15 763 Euro gegenüber 9 256 Euro im Landesdurchschnitt „einen einsamen Spitzenplatz“ ein. 2003 wurde ein Bilanzgewinn in Höhe von 5,27 Mio. Euro erzielt. 2,37 Mrd. Euro hat die Sparkasse im vergangenen Geschäftsjahr an Krediten ausgereicht. Damit habe man sowohl das Konsumbedürfnis der Privatkunden befriedigt, als auch zum Wachstum der Unternehmen in Industrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk in der Stadt Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt beigetragen. Mit einem Kreditvolumen von 12 872 Euro pro Einwohner liege die Sparkasse Erlangen auch bei dieser Statistik an der Spitze im Freistaat.

Der designierte Vorstandsvorsitzende Reiner Reinhardt, der sich auch als Vorsitzender des IHK-Gremiums Erlangen engagiert, weist auf die „enge Verknüpfung mit der Wirtschaft von Stadt und Landkreis“ hin: „Ohne die Sparkasse wäre die Zahl und Vielfalt der Unternehmen heute sicher geringer. Wir kennen die Region, ihre Kunden, die örtliche Branchenlage. Dadurch ist unser Haus in der Lage, eine viel versprechende Geschäftsidee genauer beurteilen zu können als eine anonyme Großbank“. Eine bundesweite Vorreiterrolle nehme das Erlanger Kreditinstitut im Bereich Immobilien und seniorengerechtes Wohnen ein. Zur Realisierung solcher Bauprojekte würden mit dem Erlanger Bauträger und Immobilieninvestor Sontowski & Partner der erste Stiftsfonds sowie bisher zwei „regioFonds“ angeboten. Zudem sei in Herzogenaurach in der „Housing Area“ preiswerter Wohnraum geschaffen worden.

Der Vorstand, bestehend aus Vorstandschef Alfred Bomhard, Dr. Peter Buchmann und Reiner Reinhardt, setzt einen weiteren Schwerpunkt auf die Förderung von Existenzgründungen. Stolz sei man darauf, dass gleich drei Träger des Deutschen Gründerpreises aus dem Kundenkreis stammten, außerdem viele regionale Preisträger des StartUp-Wettbewerbes. Dies sei bundesweit einmalig.

Vorstandsvorsitzender Bomhard geht zum 1. Februar 2005 in den Ruhestand, seine Position wird dann Reinhardt übernehmen. Neu in den Vorstand kommt Walter Paulus-Rohmer (45). Der gebürtige Erlanger, derzeit Vorstandsmitglied der Sparkasse im Landkreis Schwandorf, kehrt damit nach 23 Jahren zurück an seine alte Wirkungsstätte.

hn.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2004, Seite 48

 
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