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Ircam

Technologieführer bei Infrarot-Kameras

Der Anspruch, mit dem das junge Erlanger Unternehmen Ircam – advanced infrared cameras auftritt, ist alles andere als bescheiden: Als Weltneuheit habe man die erste Dual-Band-Infrarot-Kamera der Welt auf den Markt gebracht. Mit diesem High-Tech-Produkt tritt das Mitte 2005 gegründete Unternehmen erstmals in die Öffentlichkeit, um seinen technischen Führungsanspruch bei der zivilen Nutzung der Infrarot-Kameratechnik zu unterstreichen. „Wir verfügen beispielsweise auch über der schnellste Infrarotkamera der Welt“, betonte Dr. Mónica López Sáenz, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Oliver Schreer die Geschäftsführung innehat.

Die Infrarottechnik gibt es seit über 30 Jahren. Sie findet sich etwa in Wärmebildgeräten, mit denen die für das menschliche Auge unsichtbare Infrarotstrahlung erfasst und visualisiert werden kann, und die zunächst hauptsächlich militärisch genutzt wurden. Bislang konnten die verfügbaren Infrarot-Kameras ausschließlich in einem so genannten IR-Band für nahes, kurzwelliges, mittleres oder fernes Infrarot arbeiten. Die Ircam-Lösung bündelt nun die beiden interessantesten Anwendungsgebiete im mittelwelligen und langwelligen Bereich. Der Kameraaufbau wurde von dem FGAN-Forschungsinstitut für Optronik und Mustererkennung (FOM) finanziert und von den Erlangern übernommen. Die sechsköpfige Mannschaft steht für das gesamte Spektrum von der Entwicklung bis zum Service unter einem Firmendach.

López sieht für ihre Innovation völlig neue Anwendungen. So lassen sich Festkörper, Flüssigkeiten und Gase charakterisieren und analysieren oder etwa Temperaturen präzise messen. „So kann beispielsweise der Abgasstrahl eines startenden Flugzeugs besser visualisiert werden und mögliche Lecks lokalisiert werden“, ergänzt Schreer. In der Fertigung ließen sich Schweißnähte effizienter als bisher auf innere Fehler untersuchen.

Für das Jahr 2006 peilt Ircam einen Umsatz von etwa einer bis zwei Mio. Euro an, der hauptsächlich in Deutschland erzielt wird. Durch die Beteiligung an internationalen Messen und Fachpublikationen soll aber auch das Geschäft mit dem Ausland forciert werden.

Glückwünsche zum Start überbrachte der emeritierte Prof. Max Schulz, der unter anderem mit dem Institut für Angewandte Physik der Universität Erlangen-Nürnberg den Ruf Erlangens als ein Zentrum der Infrarottechnik begründete. Mit Ircam wurde eine zweite Ausgründung aus dem Erlanger Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) Bayern und seinem ehemaligen Lehrstuhl vorgenommen.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2006, Seite 49

 
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