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GfK

In der Weltliga der Marktforscher

Die GfK AG, Nürnberg, blickt nach der Übernahme des britischen Wettbewerbers NOP World im April 2005 auf das erfolgreichste Geschäftsjahr ihrer Geschichte zurück: Erneut konnten Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und die Position im Markt gefestigt werden.

Doch die GfK hat ehrgeizige Ziele. „Wir wollen die Nummer drei der Welt werden“, kündigte Vorstandschef Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst auf der Bilanzpressekonferenz an. Mit der Übernahme von NOP habe die GfK nicht nur kräftig an Umsatz und Gewinn zugelegt, sondern seit ihrem Börsengang 1999 den wohl wichtigsten Schritt überhaupt vollzogen, erklärte Wübbenhorst: „Zusammen mit der NOP World sind wir in die Topliga der weltweit agierenden Marktforschungsgruppen aufgestiegen.“

Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf 937,3 Mio. Euro, allein rund 200 Mio. Euro seien durch die seit Juni 2005 konsolidierte NOP dazugekommen. Doch auch ohne NOP sei die GfK stärker als die Branche gewachsen, betonte Finanzvorstand Christian Weller von Ahlefeld mit Verweis auf das „organische Wachstum“ von 6,5 Prozent. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 3,9 Prozent auf 80,7 Mio. Euro, der Konzerngewinn stieg um 27,1 Prozent auf 67,5 Mio. Euro.

Alle fünf Unternehmensbereiche hätten positiv zum Ergebnis beigetragen. Am deutlichsten zulegen konnte das Geschäftsfeld „Custom Research“, in dem die GfK ihre Informationsdienstleistungen für Marketing-Entscheidungen anbietet. Hier kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 67 Prozent auf 416,4 Mio. Euro, das Ergebnis verbesserte sich um 104 Prozent auf 40,8 Mio. Euro. „Dies war insbesondere dem guten Geschäftsverlauf der Unternehmen in den Regionen West- und Südeuropa sowie Zentral- und Osteuropa zu verdanken“, sagte der Finanzchef. Der größte Teil des Anstiegs sei jedoch auf die NOP-Akquisition zurückzuführen.

Im Bereich „HealthCare“ für die Kunden aus der Pharma- und Gesundheitsbranche wurde ein Umsatzplus um 57,6 Prozent auf 107,3 Mio. Euro und ein Anstieg des Ergebnisses um 54,9 Prozent auf zwölf Mio. Euro verzeichnet. Der Bereich „Media“ (mit dem die GfK ihre Kunden über die Intensität sowie die Art der Nutzung von Medien und Medienangeboten informiert) wuchs um 54,5 Prozent auf 96,2 Mio. Euro. Das Ergebnis erhöhte sich um 143,8 Prozent auf knapp 20 Mio. Euro.

Unterteilt in Regionen konnte die GfK im vergangenen Geschäftsjahr ebenfalls weltumspannend zulegen. Mit Ausnahme der Region „Asien und Pazifik“, in der der Umsatz etwa auf Vorjahresniveau blieb, steigerten alle GfK-Tochterunternehmen in mehr als 70 Ländern Umsatz und Gewinn. Bedingt durch die NOP-Akquisition konnte das Amerika-Geschäft im vergangenen Jahr am deutlichsten zulegen. Mit einem Umsatzvolumen von 207 Mio. Euro ist Amerika jetzt hinter West- und Südeuropa sowie Deutschland die drittgrößte Region für die GfK.

Neben der NOP-Akquisition, die mit 570 Mio. Euro zu Buche schlug, gab die GfK im vergangenen Jahr weitere 73,5 Mio. Euro für neue Beteiligungen aus. So erwarb sie u.a. im Mai die Mehrheit am chilenischen Unternehmen Adimark, der Nummer 1 des Landes in der Ad-hoc-Forschung. Einen Monat später beteiligte sich die GfK mit 33 Prozent am Schweizer Pharmamarktforscher Research Matters, erhöhte im Jahresverlauf diverse Beteiligungen in den USA und Kanada und kaufte den Wettbewerber Beyen Marktforschung.

Wübbenhorst hat sich für 2006 ehrgeizige Ziele gesteckt: Bereits bis Ende März habe man 51 Prozent des diesjährigen Umsatzziels erreicht, man peile deshalb eine Umsatzsteigerung von 18 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro an, der Gewinn solle noch stärker wachsen. In den kommenden fünf Jahren soll der Umsatz dann – auch durch weitere Zukäufe – auf 1,5 Mrd. Euro steigen. Und die GfK hat noch mehr vor: In den kommenden fünf Jahren will der Marktforscher im Rahmen seiner „Five-Star-Initiative“ nicht nur sein Dienstleistungsangebot erweitern und seine Präsenz in neuen Märkten ausbauen, sondern vor allem zu den Top 3 der Branche aufschließen. Derzeit liegt die GfK als einziges deutsches Unternehmen unter der zehn führenden Marktforschern weltweit auf Platz fünf hinter VNU (Niederlande), Taylor Nelson Sofres (Großbritannien), IHM Health (USA) und Kantar Group (Großbritannien). Wübbenhorst: „Das ist noch eine Menge Arbeit.“

Autor/in: 
cas.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2006, Seite 73

 
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