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Hercules

Seit 120 Jahren schnell unterwegs

In diesem Jahr wird Hercules 120 Jahre alt: Seit 1886 ist das Unternehmen mit Sitz in Neuhof an der Zenn einer der führenden Hersteller für Fahrräder im deutschsprachigen Raum.

Die Geschichte des Unternehmens ist eng verknüpft mit der Historie des Fahrrads selbst: Firmengründer Carl Marschütz wird zum Ende des 19. Jahrhunderts angesteckt von der um sich greifenden Begeisterung für Zweiräder. Seine Vision: Ein erschwingliches Zweirad für alle. Marschütz gründet am 1. April 1886 seine erste „Veloziped-Fabrik“ in der Nürnberger Bleichstraße. Beschäftigt werden im ersten Jahr zehn Mitarbeiter, die 120 Hochräder produzieren. Nach dem Umzug in den eigenen großzügigen Neubau in der Oberen Fürther Straße beträgt die Produktion im Jahr 1895 bereits 6 500 Räder. Die damals schon für ihre Qualität und Robustheit gelobten „Marschütz-Räder“ erhalten recht schnell den Kosenamen Hercules – so entstand der nach eigenen Angaben älteste, heute noch bestehende Name für eine Fahrradmarke in Deutschland.

Neben der ständig wachsenden Fahrradproduktion, startet Hercules erfolgreich mit dem Motorradbau. Zudem entstehen in den Hercules-Werken Stahlrohrmöbel, Stiefelputzmaschinen und Werkzeuge, die von 450 Mitarbeitern produziert werden. Der steile Aufstieg nimmt jedoch ein jähes Ende, als der jüdische Firmenchef Carl Marschütz 1938 Deutschland verlässt und in das amerikanische Exil geht.

In der Nachkriegszeit macht Hercules als Hersteller so legendärer Motorräder wie der K-100 von sich reden, die in Kooperation mit dem Partner und späteren Eigentümer Fichtel & Sachs entstehen. 1987 bringt die Übernahme durch Mannesmann unruhige Zeiten. Erst 1995 findet Hercules mit der Übernahme durch den niederländischen Accell-Konzern, der mit Marken wie Koga Miyata, Batavus oder Sparta der führende Fahrradkonzern Europas ist, zur Stabilität zurück. Mit dem neuen Markenauftritt im Jahr 2004 habe der Hersteller „seine klare Position als clevere Familienmarke“ wiedergefunden, so Tobias Schweter, seit demselben Jahr Mitglied der Geschäftsleitung. „Hercules will die führende Familienmarke in Deutschland werden. Und mit der erfolgreiche Markteinführung des ,Emove’ in diesem Jahr zeigen wir, dass wir die Marktführerschaft bei Elektrofahrrädern anstreben.“

Seit 1999 ist Neuhof an der Zenn der Sitz des Traditionsunternehmens. Der Umzug war perfekt, nachdem der Mietvertrag in der Nopitschstraße in Nürnberg auslief und die Kunststoff verarbeitende Firma Gerndt in Neuhof an der Zenn ihre Produktion einstellte. Die Fertigung wurde in die Produktionsstätte des Accell-Konzerns im ungarischen Toszeg verlagert, am deutschen Standort sind Produktentwicklung und -planung, Einkauf, Marketing, Vertrieb und Controlling angesiedelt. In Neuhof steht zudem das große Zentrallager für Räder und Ersatzteile, von hier aus erfolgt die Distribution im gesamten Bundesgebiet. Heute beschäftigt Hercules in Neuhof an der Zenn 35 Mitarbeiter, zur Produktpalette zählen Kinder- und Jugendfahrräder, robuste Trekking- und Reiseräder, City-Räder, „Fitness-Bikes“, Falträder sowie die neue Elektroproduktlinie „Emove“.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2006, Seite 37

 
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