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ITM International Tools and Moulds

Vormalige Grundig-Firma verkauft

Die Augsburger emQtec AG hat die Nürnberger ITM International Tools and Moulds GmbH übernommen, die im März dieses Jahres Insolvenz angemeldet hatte. emQtec führt das ehemalige Werkzeug- und Formenbau-Unternehmen der Grundig AG als neu gegründete Firma ITM Nürnberg GmbH International Tools and Moulds weiter.

ITM ist darauf spezialisiert, große Formen und Werkzeuge im Bereich Kunststoffspritzguss herzustellen. Das international tätige Unternehmens fertigt Spritzgießformen und Folgeverbundwerkzeuge, die hauptsächlich an die Automobilindustrie gehen. Angeboten werden auch Serviceleistungen weltweit, man begleite die Kunden „von der Idee zur Serie“. Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Gesellschafterkreises sowie Liquiditätsprobleme ließen das im Kern gesunde Unternehmen in eine finanzielle Schieflage geraten, die am 24. März 2006 schließlich zur Insolvenz führte. Das Amtsgericht Nürnberg bestellte Rechtsanwalt Prof. Dr. Urbanczyk der Nürnberger Kanzlei Neuhof Rechtsanwälte zum Insolvenzverwalter. Diesem gelang es, die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten und neue Aufträge anzunehmen. Dennoch wäre aufgrund der angespannten Finanzsituation eine langfristige Fortführung des Unternehmens in der Insolvenz nicht möglich gewesen.

Um die Zukunft des Traditionsunternehmens zu sichern, beauftragte der Insolvenzverwalter die Beratungsgesellschaft Concentro Management AG, Nürnberg/München, einen Spezialisten für den Verkauf von Unternehmen in schwierigen Situationen, um den Verkaufsprozess zu initiieren und zu begleiten.

Schnell kristallisierte sich nach Auskunft von Concentro die emQtec AG aus Friedberg-Derching bei Augsburg als am besten geeigneter Käufer heraus. Für den technologisch führenden Systemanbieter im Bereich Kunststoffspritzgusstechnik und Formenbau, zu dessen Hauptabnehmern die Automobil- und die Hausgeräteindustrie zählen, sei der Erwerb ein weiterer wichtiger Schritt in der Umsetzung seiner Wachstumsstrategie. Der Investor plant nun den Ausbau des Standortes in Nürnberg-Langwasser sowie umfangreiche Investitionen in den Maschinenpark. Eine Verlagerung der Produktion nach Osteuropa steht für emQtec-Vorstandsvorsitzenden Erwin Müller nicht zur Diskussion. „Wir beschäftigen aktuell 40 Mitarbeiter und haben damit mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze erhalten. Darüber hinaus ist es unser erklärtes Ziel, innerhalb von zwei Jahren wieder die ursprüngliche Mitarbeiteranzahl in Nürnberg zu beschäftigen.“

Die Concentro Management AG mit 30 Mitarbeitern in Nürnberg und München hat eine umfangreiche Erfahrung im Bereich Kunststoffspritzguss und konnte in den letzten zwölf Monaten bereits für fünf krisengeschüttelte Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Kunststoffspritzguss sowie Formen- und Werkzeugbau Investoren finden und somit deren Fortbestand sichern.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2006, Seite 90

 
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