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Kooperation bei Forschung und Markterschließung

Die 1 000 nordbayerischen Firmen und wissenschaftlichen Einrichtungen der Umweltbranche wollen eine aktive Rolle in der Cluster-Politik des Freistaates Bayern spielen.

Die IHKs Bayreuth, Coburg, Nürnberg, Regensburg und Würzburg-Schweinfurt, die im Frühjahr ein Abkommen über gemeinsame Projekte in der Metropolregion Nürnberg vereinbart hatten, stimmen sich auch im Zuge der bayerischen Cluster-Politik ab. Die IHKs haben zusammen mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Initiative „Umweltkompetenz Nordbayern“ gegründet. Diese Initiative will mit den nordbayerischen Firmen und wissenschaftlichen Einrichtungen der Umweltbranche die Cluster-Politik aktiv mitgestalten. Gemeinsam mit dem „Cluster Umwelttechnologie Bayern“ veranstaltete die Initiative vor kurzem das Kooperationsforum „Umweltkompetenz Nordbayern“ in Nürnberg.

Bei dem Forum, an dem u.a. Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Hans Spitzner, der Sprecher des Clusters „Umwelttechnologie“ Hans Huber (Vorstandsvorsitzender der Hans Huber AG, Berching) und Nürnbergs IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Riesterer teilnahmen, diskutierten die 130 Tagungsteilnehmer, wie Umweltwirtschaft und Umweltwissenschaft in Nordbayern noch besser zusammenarbeiten können. Themen beim Forum waren u.a. konkrete Kooperationsprojekte und der Export von Umwelttechnologie.

Die Initiative „Umweltkompetenz Nordbayern“, die auch das im Entwicklungsleitbild der Wirtschaftsregion Nürnberg definierte Kompetenzfeld „Energie und Umwelt“ voranbringen will, hat sich eine Reihe konkreter Ziele gesetzt: Die Unternehmen der Umweltbranche sollen sich in Netzwerken zusammenfinden, so dass persönliche Kontakte zwischen den Anbietern zustande kommen. Ausgetauscht werden sollen auf diese Weise u.a. Erfahrungen aus Umweltmärkten im In- und Ausland. Außerdem werden ein stärkerer Wissens- und Technologietransfer und gemeinsame Forschungsprojekte angepeilt. Dies soll auch durch verstärkte Kontakte mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen erreicht werden, die sich in Nordbayern mit Umweltschutzthemen beschäftigen. Angebahnt werden sollen nicht zuletzt Kooperationen auf den Feldern Produktion, Marketing und internationaler Vertrieb. Gemeinsam wollen sich die Partner dafür einsetzen, dass die Infrastruktur für die Umweltforschung in Nordbayern ausgebaut wird. Die Region soll nach außen noch stärker als leistungsfähiger Standort für Umweltschutztechnik und -dienstleistungen auftreten, u.a. durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und Aktivitäten auf Fachmessen.

Ein erster Schritt ist die IHK-Broschüre „Umwelttechnologien in Bayern“, die beim Kooperationsforum vorgestellt wurde und die über die Dienstleistungen von Forschungseinrichtungen in Bayern informiert. In Nordbayern beschäftigen sich zwei Universitäten, fünf Fachhochschulen, drei Fraunhofer-Institute sowie zwei weitere außeruniversitäre Institute mit Umweltforschung, die allesamt in die Initiative eingebunden sind.

Auch in fachlicher Hinsicht nehmen einige Projekte bereits konkrete Formen an: Der Fachbereich Umweltsicherung der Fachhochschule Weihenstephan/Triesdorf will gemeinsam mit der Wirtschaft ein Vorhaben voranbringen, bei dem es um die Behandlung des Sickerwasserkonzentrats von Hausmülldeponien geht. Die Firmen Heitec AG in Erlangen und LK Metallwaren GmbH in Schwabach beschäftigen sich mit einem Web-gestützten Teleservice für Anlagen und Maschinen der Abwassertechnik und Wasseraufbereitung. Das Ingenieurbüro IngSoft GmbH in Nürnberg bringt ein Projekt in die Initiative ein, bei dem es um Standards für die Fernwirktechnik im Umweltschutz geht. Die Nürnberger Intechnica GmbH erforscht in einem Projekt des Bayerischen Umweltministeriums, wie am Beispiel von Sportschuhen die so genannte Integrierte Produktpolitik IPP (Berücksichtigung von Umweltfolgen schon bei der Produktentwicklung) realisiert werden kann. Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Nordbayern sind eingeladen, sich an den genannten Projekten zu beteiligen.

Das nächste Kooperationsforum findet am 8. Februar 2007 in Bamberg statt, die Projektgruppen treffen sich in regelmäßigen Abständen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2006, Seite 12

 
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