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Schwan-Stabilo

Rucksack-Hersteller Deuter übernommen

Der in Heroldsberg bei Nürnberg ansässige Schreibgeräte- und Kosmetikhersteller Schwan-Stabilo hat den schwäbischen Rucksackproduzenten Deuter übernommen. Damit will sich der Konzern neben den Stiften und der Kosmetik ein drittes Standbein aufbauen.

Mit der Übernahme des unter Wanderern, Trekking-Fans und Mountainbikern bekannten Unternehmens „investieren wir in einen Wachstumsmarkt“, sagte Sebastian Schwanhäußer, einer der drei Konzerngeschäftsführer. Während der Markt für Schreibgeräte und Kosmetikstifte immer schwieriger werde und nur noch in geringem Umfang wachse, weise jener für Outdoor-Produkte überdurchschnittliche Zuwachsraten auf. „Wir sehen hier ein sehr großes Potenzial und wollen Deuter mittelfristig in die Größenordnung unserer bisherigen Teilkonzerne bringen“, betonte Schwanhäußer.

Im Geschäftsjahr 2005/2006 (Stichtag 30. Juni) setzte der Schwanhäußer Industrie-Konzern mit 3 100 Beschäftigten insgesamt 288 Mio. Euro um (plus fünf Prozent). Die Schreibgeräte-Sparte wuchs von 110 auf 123 Mio. Euro, die Kosmetiksparte legte mit einem Prozent nur leicht auf 165 Mio. Euro zu. Zum Gewinn machte das Unternehmen keine Angaben. Stabilo habe sich entgegen dem Branchentrend positiv entwickelt, erklärte Schwanhäußer. Dies sei nicht zuletzt „jugendlichen“ Schreib- und Malprodukten zu verdanken. Im Segment Kosmetik waren es die ausländischen Werke, die Umsatzrückgänge abfingen und das kleine Umsatzplus erwirtschaften.

Die Deuter Sport GmbH, die im hochwertigen Preissegment der Sportrucksäcke europäischer Markt- und Innovationsführer ist, wird als neuer Teilkonzern integriert. Die in Gersthofen bei Augsburg ansässige Firma mit 45 Mitarbeitern setzte zuletzt 25 Mio. Euro um. Das 1898 gegründete Unternehmen befand sich zuletzt in Privatbesitz und stellt unter anderem Produkte für die Bereiche Wandern, Fahrradfahren, Reisen und Alpinsport her.

Schwan-Stabilo sei unter anderem an einem Know-how-Transfer aus dem Outdoor-Modebereich interessiert, hieß es weiter. Dort seien kurze Produktlebenszyklen längst üblich, während sie in der Schreibgerätebranche eine noch untergeordnete Rolle spielten. Deshalb könnten sich aus der Übernahme „interessante Erfahrungswerte und gegenseitiges Lernpotenzial“ ergeben.

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2006, Seite 80

 
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