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Reisebank

Geld aus aller Welt

Das Geschäft der Reisebank, nach eigenen Angaben Deutschlands Marktführer im Geschäft mit Reisezahlungsmitteln, boomt. Bundesweit arbeiten rund 450 Mitarbeiter in mehr als 80 Geschäftsstellen der Bank, zwei davon befinden sich am Flughafen und am Hauptbahnhof in Nürnberg.

Das Institut wurde 1923 als Deutsche Verkehrs-Kreditbank gegründet und war zuerst eine Tochter der Deutschen Verkehrsbank (DVB). In den ersten Jahren war die Bank vor allem für die Reichsbahn tätig und finanzierte die Frachtkosten, doch mit der wachsenden Reiselust der Deutschen wurde der Sortenhandel immer umfangreicher. Heute gehört die Reisebank als Tochter der DZ-Bank zum genossenschaftlichen Finanzverbund.

In den blau-gelben Filialen finden sich Menschen aus aller Welt ein, um ihre internationalen Geldgeschäfte zu erledigen. Rund 44 000mal wurden bei der Reisebank in Nürnberg im vergangenen Jahr Sorten gewechselt, der Umsatz erreichte mehr als 15 Mio. Euro. Touristen aus aller Herren Länder blätterten ihre Dollar, Yen, Schweizer Franken oder anderen Währungen hin, um dafür Euro in Empfang zu nehmen. Die Mitarbeiter von Axel Schütze, Geschäftsstellenleiter in Nürnbergs Reisebank-Filialen, sind längst zu Experten für Geldscheine aus aller Welt geworden. Aber nicht nur Reisende, die in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder in den Niederlanden ihre Sorten wechseln wollen, kommen zu den Reisebankgeschäftsstellen, die sich vor allem auf Bahnhöfen, Flughäfen, an Grenzübergängen und in attraktiven Innenstadtlagen befinden. Zwar macht das Sortengeschäft, so Martin Ache, Regionalleiter Süd des Instituts, fast zwei Drittel des

Geschäfts aus, doch mit fast 40 000 Transaktionen von rund 15 Mio. Euro ins Ausland sei die Reisebank in Nürnberg auch beim Bargeldtransfer einer der großen Anbieter. Ausländische Arbeitnehmer, die in Mittelfranken arbeiten und einen Teil ihres Lohns an die Verwandten in der Heimat schicken wollen, nutzen den Reisebank-Partner Western Union.

Darüber hinaus bestellen zahlreiche mittelfränkische Unternehmen ausländische Sorten direkt bei der Reisebank. Pünktlich vor dem Start der Geschäftsreise liegen die bestellten Dollar oder Rupien dann im Büro oder warten auf dem Flughafen auf die Abholung. Selbst andere Banken nutzen den Service der Reisebank, denn den meisten Kreditinstituten ist der Handel mit ausländischem Bargeld inzwischen viel zu teuer und aufwändig geworden. „Bei uns kein Problem“, betont Ache, „wir haben in Nürnberg immer mindestens 80 verschiedene Sorten vorrätig.“

Zehn Mitarbeiter unterstützen den Nürnberger Reisebank-Chef Schütze bei der Arbeit, oft im Schichtdienst, denn das Institut ist auch am Wochenende im Bahnhof und am Flughafen geöffnet. Ausgebildete Banker findet man in der Reisebank-Mannschaft selten, aber dafür glänzen die Reisebanker mit gutem Englisch und sprechen noch die eine oder andere weitere Fremdsprache.

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2007, Seite 60

 
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